Page 231 - Biomimethik: Technologie nach dem Vorbild der Natur
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Harun Yahya (Adnan Oktar)
theorie bestritten diese Entdeckungen. Doch als die sich weiter ent-
wickelnde Wissenschaft die komplexe Struktur einer lebende Zelle auf-
deckte, geriet die Vorstellung, Leben könne zufällig entstehen, noch weiter
in die Sackgasse.
Ergebnislose Bemühungen im 20. Jahrhundert
Der erste Evolutionist, der im 20. Jahrhundert das Problem des Ur-
sprungs des Lebens aufgriff, war der russische Biologe Alexander Oparin.
Er stellte in den 1930er Jahren mehrere Thesen auf, mit denen er die Mög-
lichkeit der zufälligen Entstehung beweisen wollte. Seine Studien waren je-
doch erfolglos und Oparin musste eingestehen:
Unglücklicherweise ist das Problem der Herkunft der Zelle der viel-
leicht rätselhafteste Punkt der gesamten Studie der Evolution von Organis-
men. 2
Die Anhänger Oparins versuchten, das Problem mit Experimenten zu
lösen. Das bekannteste dieser Experimente wurde 1953 von dem amerika-
nischen Chemiker Stanley Miller durchgeführt. Indem er die Gase, von de-
nen er annahm, dass sie in der primordialen Atmosphäre der Erde existiert
haben in seiner Versuchsanordnung kombinierte und dieser Mixtur Ener-
gie zuführte, synthetisierte Miller mehrere organische Moleküle, Amino-
säuren, aus denen Proteine bestehen.
Nur wenige Jahre verstrichen, bevor man herausfand, dass sein Expe-
riment, dass als wichtiger Schritt in der Beweisführung der Evolutionstheo-
rie präsentiert wurde, wertlos war, weil die im Experiment erzeugte Atmo-
sphäre sich von den damals real vorhandenen Bedingungen wesentlich un-
terschied. 3
Nach langem Schweigen gab Miller zu, dass die Atmosphäre, die er
benutzt hatte, unrealistisch war. 4
Alle evolutionistischen Bemühungen des 20. Jahrhunderts, den Ur-
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