Page 236 - Biomimethik: Technologie nach dem Vorbild der Natur
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BIOMIMETHIK: TECHNOLOGIE NACH DEM VORBILD DER NATUR
ten Vererbungsgesetze, die von der Wissenschaft der Genetik bestätigt sind,
die im 20. Jahrhundert aufkam, widerlegten die Legende, erworbene Eigen-
schaften könnten an nachfolgende Generationen weiter gegeben werden.
So fiel die natürliche Selektion als evolutiver Mechanismus aus.
Neodarwinismus und Mutationen
Um eine Lösung für das Dilemma zu finden, stellten die Darwinisten
Ende der 1930er Jahre die „Moderne synthetische Theorie“ vor, besser be-
kannt als Neodarwinismus. Der Neodarwinismus fügte den „Ursachen für
vorteilhafte Veränderungen“ die Mutationen hinzu. Mutationen sind Ab-
weichungen in den Genen von Lebewesen, die durch externe Faktoren wie
Strahlung oder Replikationsfehler auftreten.
Heutzutage meint man, wenn man von der Evolutionstheorie spricht,
den Neodarwinismus. Er besagt: Die Millionen existierenden Lebewesen
sind durch einen Prozess entstanden, in dem die komplexen Organe
(Ohren, Augen, Lungen, Flügel) zahlreicher Organismen mutiert sind. Eine
Mutation aber bedeutet nichts anderes als einen genetischen Defekt. So gibt
es denn auch eine wissenschaftliche Tatsache, die diese Theorie vollständig
unterminiert: Mutationen sorgen niemals für Entwicklung. Im Gegenteil,
sie sind immer schädlich.
Der Grund dafür ist ganz einfach: Die DNS hat eine sehr komplizierte
Struktur, und zufällige Veränderungen können sie daher nur beschädigen.
Der amerikanische Genetiker B. G. Ranganathan erklärt es folgenderma-
ßen:
„Erstens sind echte Mutationen in der Natur sehr selten. Zweitens
sind die meisten Mutationen schädlich, denn sie sind zufallsbedingt und
ergeben daher keine geordnete Veränderung der Genstruktur; Jede Verän-
derung in einem System hoher Ordnung wird zu dessen Nachteil sein,
nicht zu dessen Vorteil. Wenn ein Erdbeben die geordnete Struktur eines
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