Page 14 - Untergegangene VölkerDie Unvernunft der Gottlosigkeit
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12 DIE UNVERNUNFT DER GOTTLOSIGKEIT
’Bewusstlosigkeit’ und die daraus entspringende eigentümliche
Lebensweise. Das Unvermögen seinen Schöpfer zu erkennen, und
die Unfähigkeit, die Realität der Welt, in der man lebt, und des
Systems, das einem umgibt, zu erfassen, sind gewiss Anzeichen
einer extremen Form von Ignoranz. Kein moderner Lebensstil, den
sich jemand aneignen mag, keine Fremdsprachen, die er erlernen
mag, noch Regale voll mit Büchern, die er gelesen haben mag, noch
verfeinerte Umgangsformen, die er angenommen haben mag, kön-
nen solch eine Ignoranz wettmachen.
Die ignorante Gesellschaft ist eine Gesellschaft, in der solch ein
Mangel an Bewusstheit und solch eine Ignoranz vorherrschen. Das
Konzept der ignoranten Gesellschaft trifft jedoch nicht unbedingt
nur auf die arabische Gesellschaft vor der Offenbarung des Qurans
zu, sondern kann auf alle Leute angewendet werden, die, nachdem
der Quran offenbart wurde, von der sittlichen Lebensweise, zu wel-
cher er auffordert, abgewichen sind, und somit ist dieser Begriff
sehr umfassend.
Das Grundprinzip der ignoranten Gesellschaft in Bezug auf
Sittlichkeit und Ethik besteht darin, dass die Leute sich ihrer eige-
nen individuellen Vorstellung davon machen, was recht und was
unrecht ist, und dann ihre Lebensweise darauf ausrichten. Welche
Folgen ergeben sich aus solch einer Einstellung? Die Antwort ist
sehr einfach: Die Menschen entwickeln dadurch eine
Gleichgültigkeit gegenüber dem wichtigsten Aspekt ihrer Existenz
– das Leben nach dem Tod. Solch eine Einstellung ist jedoch nicht
nur dem ewigen Leben des Menschen äußerst abträglich, sondern
ebenso jeglicher Hoffnung auf ein erfülltes, friedvolles Leben in die-
ser Welt. Der Grund dafür ist, dass die, in der ignoranten
Gesellschaft vorherrschende Sittlichkeit fest in dem ziemlich ’man-
gelhaften’ Verständnis begründet ist, dass das Hauptziel des Lebens