Page 58 - Untergegangene VölkerDie Unvernunft der Gottlosigkeit
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56              DIE UNVERNUNFT DER GOTTLOSIGKEIT


             solch einen Menschen. Anstatt sich in bewusster Sorgfalt für eine
             Verbesserung der gegenwärtigen Situation zu engagieren, empfin-
             det er es bequemer den Status Quo hinzunehmen, ohne diesen zu
             beurteilen oder in Frage zu stellen.
               Der Einfluss, den Lethargie auf Bewusstsein und Willenskraft
             ausübt, ist in allen Dimensionen des Lebens erkennbar. Diejenigen,
             die tiefes Nachsinnen als eine Last empfinden, werden sich niemals
             bemühen, Antworten auf solch höchst essentiellen Fragen, wie etwa
             nach dem Grund unseres Daseins auf dieser Welt, zu finden.
             Obwohl sie die Bedeutung dieser Dinge anerkennen mögen, über-
             lassen sie es anderen Leuten für sie darüber nachzudenken. Diese
             Geisteshaltung kann soweit gehen, dass sie selbst das geistliche und
             materielle Wohlergehen eines Menschen gefährden mag.
               Er mag es z.B. versäumen, Maßnahmen zu ergreifen, seine
             Gesundheit zu erhalten, indem er es unbegrenzt hinausschiebt,
             einen  Arzt zu besuchen, wenn er ein ernstliches Leiden hat.
             Darüber hinaus macht er alle Anstrengungen, eine Behandlung zu
             vermeiden, die sein Arzt ihm empfohlen hat.

               Trägheit hält ihn davon ab, sich zu amüsieren und eine schöne
             Zeit zu verbringen. Anstatt sich selbst zu beteiligen, schaut er ande-
             ren dabei zu, wie sie sich amüsieren, da ihm das keine Anstrengung
             kostet.
               Obwohl er die Möglichkeit hat, sich einen komfortablen Platz zu
             schaffen, zieht er es vor, unbequem zu leben, nur weil es geistige
             Anstrengung von ihm erfordern würde.
               Anstatt sich nahrhaftes Essen zuzubereiten, ziehen ignorante
             Leute Schnellimbisse vor, nur weil diese leicht erhältlich sind. Sie
             empfinden es als mühsam zu lesen und dadurch ihren Horizont zu
             erweitern, und beschränken sich daher ständig auf eine engstirnige
             Denkweise. Sie sind sehr bestrebt, eine Menge Geld zu verdienen,
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