Page 29 - Das Gebet im Koran
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Das Gebet im Sinne des Quran               29


             beten wird, auch ein Gewinn im Jenseits sein.
                Diese edlen Menschen erbaten die temporären Gewinne
             dieser Welt, materielle Güter, Kinder und einen beneidenswer-
             ten Status in der Gesellschaft nur, um Gottes Wohlgefallen zu
             erlangen. Keiner der Propheten bat um Kinder wegen des
             Privilegs der Fortführung ihrer Linie: Sie wollten Kinder nur
             zu dem Zweck, dass diese nach ihnen zu Führern der Völker
             des Glaubens werden sollten.
                Auch wenn jemand viele Kinder wünscht, um mit ihnen zu
             prahlen, sein Gefühl der Überlegenheit durch sie zu pflegen,
             kann Gott diesen Wunsch erfüllen. Doch wegen der mit diesem
             Wunsch verbundenen Prahlerei und Überheblichkeit, entfernt
             sich dieser Mensch von Gott, und er wird im Jenseits keinerlei
             Belohnung für diesen Wunsch erhalten.
                Ein Gebet, dass sich ausschliesslich an weltlichen Genüssen
             orientiert, ist also nicht nur nicht gut für den Gläubigen, son-
             dern stellt auch eine Form von Unaufrichtigkeit seinerseits dar.
             Das Hauptziel des Gläubigen ist das Paradies. Im Gebet darf
             der Gläubige daher nicht den wirklichen Ort des Daseins aus
             den  Augen verlieren, sondern er muss all seine
             Aufmerksamkeit auf das Leben im Jenseits richten. Deswegen
             muss er um Dinge für die Belange dieser Welt und für die
             Belange des Jenseits beten.


                Man soll nicht nur für sich selbst, sondern für alle
                Gläubigen beten

                In den Gesellschaften der Unwissenden sehnen sich die
             Menschen nach den Besten von allen Dingen: das beste Auto,
             das beste Haus, viel Geld, eine schöne Ehefrau etc. Es ist nicht
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