Page 30 - Das Gebet im Koran
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30 Das Gebet im Quran
ungewöhnlich, dass sie eifersüchtig mit ihren besten Freunden
und ihren nächsten Verwandten streiten.
Die nach den Werten des Quran leben, teilen was sie besit-
zen, mit anderen. Gläubige verstehen, dass ihnen ihr Besitz in
dieser Welt nicht wirklich gehört, dass er von Gott kommt; also
teilen sie ihn mit anderen, wenn sie können. Im Quran weist
Gott auf diesen Punkt hin, wenn Er über die Eigenschaften der
Gläubigen spricht.
Diejenigen, die vor ihnen hier (in Medina) im Glauben zu
Hause waren, lieben die, welche zu ihnen auswanderten, und
fühlen in sich kein Verlangen nach dem, was ihnen gegeben
wurde. Sie ziehen (die Flüchtlinge) vor, auch wenn sie selbst
bedürftig sind. Wer so vor seiner eigenen Habsucht bewahrt
ist - dem ergeht es wohl. (Sure 59:9 - al-Hashr)
Dieses Vertrauen, das Gläubige füreinander empfinden
und die Bedeutsamkeit des Strebens nach Gutem für den
Anderen wird in zahlreichen weiteren Versen erwähnt:
Und die Gläubigen, Männer und Frauen, sind einer des an-
deren Freund. Sie gebieten das Rechte und verbieten das
Unrechte und verrichten das Gebet und zahlen die Steuer und
gehorchen Gott und Seinem Gesandten. Sie - wahrlich, Gott
erbarmt sich ihrer. Siehe, Gott ist mächtig und weise. (Sure
9:71 - at-Tawba)
Die Gemeinschaft der Gläubigen manifestiert sich auch in
deren Gebeten, was dadurch geschieht, dass Gläubige oftmals
"wir" anstatt "ich" sagen, wenn sie sich an Gott wenden. Der
Grund dafür ist, dass der Gläubige im Gebet nicht nur für sich
selbst, sondern auch für alle anderen Gläubigen bittet. Ohne
Zweifel kann man Gott auch aus ganz persönlichen Gründen