Page 150 - Allgegenwärtige Herrlichkeit
P. 150

MEISTER DER WEBEREI IN DER NATUR

               Ist es denk bar, dass ein Geschöpf, das sehr sta bile Nester baut, indem es
            dünne, lange Streifen aus fri schen, grü nen Blättern schnei det und diese in
            sehr sy ste ma ti schen Bewegungen mit Zweigen ver flech tet, all das “durch
            Zufall” er lernt hat? Die Hypothese des “Erlernens durch Zufall” ist ge wiss
            eine ir gend wie un zu rei chende Erklärung für sol che Fertigkeiten. Wie wir
            an dem fol gen den Beispiel sehen kön nen, stel len viele Aspekte des
            Tierverhaltens    die   Vernunftwidrigkeit      der   evo lu tio ni sti schen

            Behauptungen bloß.
               Der Webervogel sam melt zu erst das Material zu sam men, das er be nützt.
            Entweder schnei det der Vogel dünne, lange Streifen aus fri schen, grü nen
            Blättern, oder er be nützt die Mittelvene der Blätter. Er hat guten Grund, fri -
            sche Blätter zu ver wen den, da es ihm schwie rig wäre Material von ge trock -
            ne ten Blättern zum Weben zu ver wen den, wäh rend sich die ser Vorgang
            sehr ein fach mit fri schen Blattfasern durch füh ren lässt. Der Vogel be ginnt
            seine Arbeit indem er zu erst ein Ende des, aus einem Blatt her aus ge trenn ten
            Streifens um einen Ast wickelt. Während er ein Ende des Streifens mit

            einem Fuß gegen den Ast hält, hand habt er das an dere mit sei nem Schnabel.
               Um zu ver mei den, dass die Fasern hin un ter fal len, kno tet er sie an ein an -
            der. Zuerst macht der Vogel eine Schlaufe, die der Eingang zu sei nem Nest
            bil det. Danach zieht er die Blattfasern in ge ord ne ter Weise über- und un ter -
            ein an der, indem er sei nen Schnabel wie ein Weberschiffchen ver wen det.
        ALLGEGENWÄRTIGE  HERRLICHKEIT  würde das Nest zu sam men bre chen. Darüber hin aus muss er die end gül tige
            Der Vogel muss er mes sen, wie fest es jeden Streifen wäh rend des
            Webevorgangs an zie hen muss, denn wenn es zu locker ge webt wäre,



            Form des Nests im Auge be hal ten, so dass er ent schei den kann, wann die
            Nestwand ge wölbt, bzw. aus ge buch tet wer den soll.
               Nachdem er den Eingang ge webt hat, be ginnt der Vogel, die Nestwand
            zu weben. Um das zu tun hängt er mit dem Kopf nach unten, und fährt fort
            vom Nestinneren aus zu ar bei ten. Mit sei nem Schnabel schiebt er eine Faser
            unter die an dere und hält das lose Ende der Faser fest und zieht es an. Auf
            diese Weise wird ein sehr or dent li ches Gewebe ge bil det. 33




      148
   145   146   147   148   149   150   151   152   153   154   155