Page 71 - Furcht vor Allah
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Harun Yahya (Adnan Oktar)
Bereitschaft der ersten Gruppe, ihren Glauben an den Quran zu be-
teuern, schafft ihnen ihr unangebrachtes Verhalten nicht das gering-
ste Unbehagen oder Schuldgefühl.
Der Grund für ihren anscheinenden Zustand der
Gleichgültigkeit der offensichtlich widersprüchlichen Art ihres
Standpunktes ist ihre fortwährend Versicherung, dass ihre Herzen
rein sind und dass sie keinem einen Schaden zufügen.
Ihr Standpunkt basiert auf dem zuversichtlichen Glauben, dass
sie niemals in das Feuer geschickt werden, in anderen Worten sehen
sie sich als sichere Kandidaten für die Zulassung ins Paradies. Was
auch besonders interessant ist sind die Kriterien, die sie sich aus-
gedacht haben, nach welchen die Personen definiert werden, die in
das Feuer gehen werden, und die hiermit einhergehende Arroganz,
mit der sie alle anderen als für das Paradies geeignet beurteilen.
Ihnen zufolge sind die Kriminellen und Verbrecher, die man
generell im Fernsehen oder in der Zeitung sieht, wie Mörder, Diebe,
Terroristen und ausgesuchte Sonderlinge, die entschlossen sind an-
deren Schaden zuzufügen, diejenigen, die das Feuer verdient haben.
Ausgenommen von dieser Liste sind diejenigen, die als „durch-
schnittliche Person“ gezählt werden, die jedoch einen Großteil der
Menschheit ausmachen, weshalb sie annehmen, dass ihnen alle ihre
Sünden sofort vergeben werden.
Aus den Kriterien, die sie sich selbst ausgesucht haben, schließen
sie, da sie je weder einen Mord begangen noch etwas gestohlen
haben und keine Terroristen sind, dass sie zu den Bewohnern des
Paradies gehören.
Von daher ruft, obwohl sie behaupten Muslime zu sein, weder
ihr Wille alle möglichen Formen von Sünde zu begehen, noch ihr
Widerwille zu beten, oder auch ihre Ablehnung den Quran zu befol-
gen und sicher innerhalb der von Allah gesetzten Grenzen zu leben,
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