Page 92 - Der Irrtum von der Evolution der Arten
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Der Irrtum Von Der Evolution
Der Arten
auszuführen. Doch zu bestimmen, welche Arten für ein
funktionierendes Ökosystem entscheidend sind, ist keine
einfache Aufgabe. Nehmen wir die Fruchtbarkeit der Erde
als Beispiel. Die Organismen in der Erde sind entschei-
dend für die chemische Umwandlung und den Transfer
von Nährstoffen, die für das Leben höherer Pflanzen uner-
lässlich sind. Aber die Fülle von Organismen in der Erde
ist absolut überwältigend. Unter einer Fläche etwa 0,8
Quadratmetern Wiesenboden in Dänemark, wird die Erde
von etwa 50 000 Erdwürmern und deren Artverwandten,
50 000 Insekten und Milben und etwa 12 Millionen
Fadenwürmern bewohnt. Und das ist erst der Anfang.
Verglichen mit der Anzahl an Mikroorganismen, ist die
Anzahl der Tiere im Erdboden gering: Eine Prise frucht-
barer Erde kann über 30 000 Einzeller, 50 000 Algen, 400
000 Pilze und Milliarden einzelner Bakterien enthalten.
Welche davon müssten Kolonisten mit auf den Mond
nehmen, um üppiges und nachhaltiges
Pflanzenwachstum, die stetige Erneuerung des Erdbodens
und viele weitere wichtige Prozesse sicherzustellen? Die
meisten dieser Bewohner des Erdbodens wurden bisher
noch nicht einmal oberflächlich betrachtet: Diese Arten
wurden bisher unter keinem Mikroskop beobachtet und
niemand hat sich die Mühe gemacht, sie zu benennen
oder zu beschreiben. Die meisten Menschen haben
niemals auch nur den kleinsten Augenblick über ihre
Existenz nachgedacht. Doch wie E. O. Wilson sagt, gibt es
da eine ernüchternde Erkenntnis: Diese Lebewesen
brauchen uns nicht, aber wir brauchen sie. 100
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