Page 89 - Untergegangene Völker
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Das Volk Thamud       87




                 Die hochmütigen Vornehmen seines Volkes sprachen zu denen, die
                 für schwach galten – zu denen von ihnen, die da glaubten: "Wisst ihr
                 überhaupt, ob Salih von seinem Herrn entsandt wurde?" Sie sprachen:
                 "Seht, wir glauben an das, womit er entsandt wurde." Die Überhebli-
                 chen sagten: "Seht, wir glauben nicht an das , woran ihr glaubt." (Sure
                 al-A'raf: 75-76)

                 Der Zweifel des Volkes an Allah und Salih als Seinen Gesandten hielt
            an. Ein Teil des Volkes leugnete Salih und schmiedete sogar Pläne, ihn -
            im Namen Gottes- zu töten:
                 Sie sagten: "Wir erahnen Böses von dir und denen, die bei dir sind."
                 Er sprach: "Euer Geschick liegt bei Allah. Ja, ihr seid ein Volk, das auf
                 die Probe gestellt wird."
                 Nun befanden sich in der Stadt neun Männer, welche im Lande
                 Unheil anrichteten statt für Ordnung zu sorgen.
                 Sie sprachen : "Schwört miteinander vor Allah, dass wir ihn und sei-
                 ne Familie des Nachts überfallen. Dann wollen wir seinem nächsten
                 Verwandten sagen: "Wir waren keine Zeugen des Untergangs deiner
                 Familie. Wir sagen gewiss die Wahrheit."
                 Und so schmiedeten sie Pläne; doch auch Wir planten, ohne dass sie
                 dessen gewahr wurden. (Sure an-Naml: 47-50)
                 Um zu sehen, ob sein Volk die Befehle Allahs befolgen würde, zeig-
            te Salih ihm eine Kamelstute und forderte es auf, sein Wasser mit der
            Kamelstute zu teilen ohne ihr jeglichen Schaden zuzufügen. Damit stellte
            er sein Volk auf die Probe. Das Volk reagierte auf die Worte von Salih,
            indem es die Kamelstute tötete. Über dieses Ereignis wird in der Sure
            Asch-Schu'ara' folgendermaßen berichtet:

                 Die Thamud bezichtigten den Gesandten der Lüge (Damals) als ihr
                 Bruder Salih zu ihnen sprach: "Wollt ihr denn nicht gottesfürchtig
                 sein? Seht, ich bin euch ein getreuer Gesandter. So fürchtet Allah und
                 gehorcht mir! Und ich verlange dafür keinen Lohn von euch; mein
                 Lohn ist allein beim Herrn der Welten. Wird man euch etwa in dem
                 (Genuss dessen), was ihr hier habt, ungestört belassen, mit Gärten
                 und Quellen und Getreidefeldern und Dattelpalmen mit zarter
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