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148 Die Wahrheit über das Leben im Diesseits
Dennoch werden die Töne im Gehirn deutlich wahrgenommen. In
unserem schallisolierten Gehirn hören wir der Sinfonie eines Orchesters
zu, wir hören alle Geräusche eines stark besuchten Ortes und können
alles, vom Rauschen eines Blattes bis zum Lärm eines Flugzeuges inner-
halb eines weiten Frequenzbereiches wahrnehmen. Wenn man aber in
diesem Augenblick das Schallniveau im Gehirn durch ein empfindliches
Gerät messen würde, fände man, dass dort völlige Stille herrscht.
Unser Geruchssinn entsteht in ähnlicher Weise: Sich leicht verflüchti-
gende Moleküle wie der Duft der Vanille oder einer Rose erreichen
Rezeptoren im Epithelium der Nase und reagieren mit ihnen. Diese
Reaktion wird unserem Gehirn als elektrisches Signal übermittelt und als
Geruch wahrgenommen. Alle Gerüche, die wir als schön oder übel
bezeichnen, sind nichts anderes als die Wahrnehmung der Reaktionen der
Moleküle im Gehirn nach ihrer Umwandlung in ein elektrisches Signal.
Wir nehmen den Geruch eines Parfüms, einer Blume, einer Speise, die wir
mögen, den Geruch des Meeres, kurz, alle Gerüche im Gehirn wahr. Doch
die Geruchsmoleküle erreichen niemals das Gehirn. Wie beim Sehen und
Hören sind es nur die elektrischen Signale, die das Gehirn erreichen.
Folglich sind die Gerüche, von denen wir seit unserer Geburt gelernt
haben, dass diese zu bestimmten Objekten in der Umwelt gehören, nur
die elektrischen Reize, die wir durch unsere Nase wahrnehmen.
Auf ganz ähnliche Weise gibt es vier unterschiedliche Arten von che-
mischen Rezeptoren im Vorderteil der Zunge des Menschen. Diese sind
den vier Geschmäcken salzig, süß, sauer und bitter zugeordnet. Diese
Geschmacksempfänger (Papillen) wandeln die Wahrnehmungen nach
einer Reihe von chemischen Prozessen in elektrische Signale um und
übermitteln sie dem Gehirn. Diese Signale werden vom Gehirn als
Geschmack wahrgenommen. Der Geschmack, den wir an einer
Schokolade oder an einer Frucht finden, ist nur die Deutung der elektri-
schen Signale durch das Gehirn. Wir können den Gegenstand in der äuße-
ren Welt nie erreichen; wir können die Schokolade selbst nie sehen, rie-
chen oder schmecken. Wenn die Geschmacksnerven, die zum Gehirn