Page 154 - Die Wahrheit über das Leben im Diesseits
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152  Die Wahrheit über das Leben im Diesseits


              die aus der Entfernung kommt, oder das Gespräch eines Menschen neben
              uns wird tatsächlich im Hörzentrum unseres Gehirns, das nur eine Größe
              von einigen Zentimetern hat, wahrgenommen.  Außerhalb dieses
              Zentrums gibt es keine Begriffe wie "rechts", "links", "vorne", "hinten". Das
              heißt: Es gibt keine Richtung, aus der die Stimme kommt.
                 Bei den Gerüchen, die wir riechen, verhält es sich ebenso. Keiner der

              Gerüche kann uns aus der Entfernung erreichen. Wir nehmen an, dass die
              Reize, die in unserem Geruchszentrum entstehen, die Gerüche der
              Gegenstände draußen sind. Doch so wie die Erscheinung einer Rose im
              Sehzentrum gebildet wird, entsteht auch der Geruch dieser Rose in ähnli-
              cher Weise innerhalb des Geruchszentrums. Draußen gibt es weder eine
              Rose noch einen Geruch, der dieser Rose angehört...
                 Denn die "äußere Welt", die unsere Sinne uns vorspielt, ist nichts ande-
              res als die Ganzheit der elektrischen Signale, die gleichzeitig unser Gehirn
              erreichen. Unser Gehirn interpretiert unser Leben lang diese Signale. Wir
              leben weiter, indem wir diese Signale für das "äußere" Original der
              Materie halten, ohne dass wir merken, wie wir uns irren; und wir irren
              uns, denn wir können durch unsere Sinne die Materie selbst nie erreichen.
                 Was die Signale, die wir als die Außenwelt ansehen, interpretiert und
              verständlich macht, ist wiederum unser Gehirn. Betrachten wir unseren
              Hörsinn: Es ist unser Gehirn, das die Schallwellen, die unser Ohr errei-
              chen, in eine Sinfonie umwandelt, indem es diese Schallwellen interpre-
              tiert. Das heißt, die Musik ist eine Wahrnehmung, die unser Gehirn bildet.
              Wenn wir Farben sehen, erreichen  nur unterschiedliche Wellenlängen
              des Lichts unser  Auge. Was diese unterschiedlichen Wellenlängen in
              Farben umwandelt, ist wieder unser Gehirn. In der Außenwelt gibt es
              keine Farbe. Weder sind der Apfel rot und der Himmel blau, noch sind

              die Bäume grün. Sie besitzen diese Farben nur deshalb, weil wir sie so
              wahrnehmen. Die Außenwelt ist vollständig abhängig von demjenigen,
              der sie wahrnimmt.
                 So verursacht zum Beispiel eine kleine Störung in der Retina des
              Auges die Farbenblindheit. Einige Menschen nehmen die Farbe blau als
              grün, einige die rote Farbe als blau wahr, und einige nehmen die Farben
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