Page 158 - Die Wahrheit über das Leben im Diesseits
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156  Die Wahrheit über das Leben im Diesseits


              als Gehirn bezeichnen, gibt es nichts, das sich die Bilder ansehen und das
              Bewusstsein entstehen lassen kann. Nichts also, was eine "Identität"
              schaffen könnte.
                 R. L. Gregory bringt diesen Irrtum, den die Menschen über die Wahr-
              nehmung der Bilder innerhalb des Gehirns begehen, so zur Sprache:

                 Eine Tendenz zu hinterfragen, wie die Augen im Gehirn Bilder entstehen las-
                 sen, besteht zwar, aber man sollte es unterlassen. Denn wenn gesagt wird,
                 dass ein Bild im Gehirn entstanden ist, dann muss es drinnen noch ein Auge
                 geben, welches dieses Bild sieht– aber um das Bild dieses Auges sehen zu kön-
                 nen, wird man noch ein anderes Auge benötigen, ... und dies bedeutet, dass es
                 endlose Augen und Bilder geben müsste. Das kann nicht möglich sein. 20
                 Der grundsätzliche Punkt, den die Materialisten, die keine andere
              Daseinsform als die der Materie annehmen, beim besten Willen nicht ver-
              stehen können, liegt hier: Wem gehört das innere Auge, das sieht und
              wahrnimmt, was es sieht und eine Reaktion hervorruft?
                 Karl Pribrams Kommentar vor der Welt der Wissenschaft und
              Philosophie auf die Frage, wer das Wahrnehmende ist:

                 Seit den Griechen dachten die Philosophen über "den Geist in der Maschine",
                 "den kleinen Menschen im Menschen" usw. nach.  Wo ist das Ich – das
                 Wesen, dass das Gehirn benutzt? Wer ist es, der die Tat des Wissens ver-
                 wirklicht? Entsprechend der Auslegung des Heiligen Franziskus von Assisi,
                 "Was wir suchen ist das, was das Sehende ist." 13
                 Man denke jetzt daran: Das Buch in unserer Hand, das Zimmer, in dem
              wir sitzen, alle Bilder werden innerhalb unseres Gehirns gesehen. Aber
              sehen die  Atome diese Bilder? Die blinden, tauben und unbewussten
              Atome?... Warum haben einige Atome diese Eigenschaften erworben und
              die anderen nicht?.. Bestehen alle Sinne, das Denken, Begreifen, die
              Erinnerung, die Freude und das Ärgern aus chemischen Reaktionen zwi-
              schen Atomen?
                 Wenn wir über diese Fragen sorgfältig nachdenken, merken wir, dass
              es sinnlos ist, in den Atomen nach einem Willen zu suchen. Es ist offen-
              sichtlich, dass die Existenz, die sieht, hört und fühlt, eine über der Materie
              stehende Existenz ist. Diese Existenz ist lebendig und ist weder Materie
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