Page 157 - Die Wahrheit über das Leben im Diesseits
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Die wahre Essenz der Materie 155


           Zwischen Traum und tatsächlicher Welt gibt es keinen grundlegenden
           Unterschied: Beide werden im Gehirn erlebt.


              Wer Nimmt Wahr?

              Wie man bis hierher verstehen konnte, handelt es sich zweifellos bei
           der materiellen Welt, die wir als die äußere Welt bezeichnen und welche
           wir bewohnen, um eine in unserem Gehirn gebildete Welt. Die wichtigste
           Frage aber tritt an diesem Punkt auf: Wenn alle materiellen Wesen, die wir
           kennen, in Wirklichkeit nur eine Wahrnehmung sind, was ist dann unser
           Gehirn? Da unser Gehirn wie unsere Arme, unsere Beine oder wie ein
           anderes Objekt ein Teil der materiellen Welt ist, muss es wie die anderen
           Objekte auch eine Wahrnehmung sein.

              Ein Beispiel über den Traum wird uns diese Tatsache erklären. Stellen
           wir uns entsprechend unserer bisherigen Ausführungen vor, dass wir uns
           in unserem Gehirn einen Traum betrachten. Im Traum werden wir einen
           eingebildeten Körper haben. Einen eingebildeten Arm, ein eingebildetes
           Auge, ein eingebildetes Bein und auch ein eingebildetes Gehirn. Wenn wir
           während unseres Traums gefragt würden "Wo siehst du?", würden wir
           antworten, "Ich sehe in meinem Gehirn", aber es gibt kein tatsächliches
           Gehirn. Es gibt nur einen eingebildeten Körper, einen eingebildeten
           Schädel und ein eingebildetes Gehirn. Der Wille, der die Bilder im Traum
           sieht, ist nicht das eingebildete Gehirn im Traum, sondern ein anderes
           Wesen, das weiter entfernt von diesem Willen ist.
              Wir wissen, dass es zwischen dem Ort im Traum und dem Ort, den wir
           als den Ort des tatsächlichen Lebens bezeichnen, keinen physikalischen
           Unterschied gibt. Wenn dem so ist, dann ist es ganz sinnlos, dass wir, wie
           im obigen Beispiel, antworten, "In meinem Gehirn", wenn wir an dem Ort,
           den wir als den tatsächlichen Ort bezeichnen, gefragt werden, "Wo siehst
           du?". In beiden Fällen ist der sehende und wahrnehmende Wille nicht das
           Gehirn, denn das ist nur ein Stück Gewebe.
              Wenn wir das Gehirn analysieren, erhalten wir nichts anderes als die
           Moleküle der Proteine und Fette, die sich auch in anderen lebendigen
           Organismen wiederfinden. Das heißt, in diesem Stück Gewebe, das wir
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