Page 228 - Aufruf zur Islamischen Union
P. 228
daß ein Teil der amerikanischen Führung auf Druck der israelischen
Lobby, welche auf die Außenpolitik dieses Landes einengrossen
Einfluss ausübt, an der Seite Israels vorgeht. Aus diesem Grund wird
die Strategie, deren Durchführung Amerika nach dem 11. September
beschloß, und die auf die Ordnung der gesamten Islamischen Welt
abzielt, von dem mittelöstlichen Plan der israelischen Radikalen ne-
gativ beeinflusst. Israel verfolgt aufgrund seiner Vernichtungsängste
seit seiner Gründung das Ziel, den Mittleren Osten neu zu ordnen
und so zu formen, das diese Region gefahrlos und leicht zu lenken
ist. Seit Jahrzehnten benutzt Israel so seinen Einfluß auf die USA und
lenkt die mittelöstliche Politk Washingtons.
Jedoch liegt eine Auseinandersetzung mit den Muslimen auch
nicht im Interesse Israels. Sowohl Juden wie auch Christen und
Muslime haben das Recht, auf diesem Boden ihre Gebete zu verrich-
ten und dort zu leben. Die israelische Regierung beläßt es allerdings
nicht dabei, mit der von ihr verfolgten Politik die Muslime zu unter-
drücken, sondern versetzt auch Christen und Juden in Besorgnis.
Würde Israel sich, anstelle sich ständig mit dem gesamten Mittleren
Osten im Kriegszustand zu befinden, sich aus den besetzten
Gebieten zurückziehen und einen echten Friedensschluß wählen,
dann wäre dies sowohl für die eigene Bevölkerung wie auch für al-
le Völker des mittleren Osten viel besser. Die Atmosphäre eines
Dauerkrieges schlägt ohne Zweifel auf Israel zurück, so daß Israel
zum Ziel des Radikalismus wird, den es selbst nährte, unschuldige
israelische Zivilisten Terror-Anschlägen ausgesetzt sind und in
Sorge leben. Deshalb ist die geistige Auseinandersetzung mit der
Einstellung der radikalen Zionisten, die den Mittleren Osten in ei-
nen Krieg treiben und sogar einen globalen "Zusammenprall der
Zivilisationen" anzustiften versuchen, auch notwendig für die
Sicherheit der 4,5 Millionen israelischen Staatsbürger. Es darf nicht
vergessen werden, daß der radikale Zionismus für das Ziel der
Gründung eines israelischen Staates in Palästina alle nichtjüdischen
226