Page 246 - Aufruf zur Islamischen Union
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wünschten Form erlaubten und das Fortsetzen der Existenz von
                freien Glaubensgemeinschaften sicherstellte. In den ersten Jahren
                des Islam flüchtete sich ein Teil der Muslime, die unter der
                Unterdrückung der mekkanischen Götzenanbeter litten, zu dem
                christlichen König Nedschaschi von Äthiopien und die Gläubigen,
                die mit unserem Propheten (s.a.w.s) nach Medina auswanderten,
                entwickelten mit den in Medina lebenden Juden ein Modell des
                Zusammenlebens, das allen späteren Generation als Vorbild diente.
                Die Toleranz, die während der Verbreitung des Islam den Juden und
                Christen Arabiens gegenüber an den Tag gelegt wurde, ging in die

                Geschichte ein als ein Beispiel für Toleranz und Gerechtigkeit der
                Muslime gegenüber den Anhängern der Buchreligionen.
                    Zum Beispiel schrieb der Prophet (s.a.w.s) im Text einer
                Vereinbarung für den Christen Ibn Harris b. Ka’b und dessen
                Anhänger: "Alle Religionen, Kirchen, Lebewesen, die weibliche
                Ehrbarkeit sowie Hab und Gut der im Osten und im Westen leben-
                den Christen stehen unter dem Schutz Gottes, des Propheten und al-
                ler Gläubigen. Kein Christ darf durch Zwang zum Islam bekehrt

                werden. Wenn auch nur ein Christ unter irgendeinem Verbrechen
                oder einer Ungerechtigkeit zu leiden hat, dann sind die Muslime ge-
                zungen, ihm zu helfen." Danach las er den Vers: "Und streitet nicht
                mit dem Volk der Schrift, es sei denn auf beste Art und Weise, au-
                ßer mit jenen von ihnen, die unrecht handeln. Und sprecht: "Wir
                glauben an das, was zu uns herabgesandt wurde und was zu euch
                herabgesandt wurde. Unser Gott und euer Gott ist ein und dersel-
                be. Und Ihm sind wir ergeben." (Sure al-'Ankabut, 46)  30
                    Es gibt Überlieferungen, nach denen der Prophet Muhammad
                (s.a.w.s) an Hochzeitsessen der Anhänger der Buchreligionen teil-

                nahm, deren Kranke besuchte und diesen ein Geschenk überreichte.
                Als die Christen des Nedschran zu Besuch kamen, breitete der
                Prophet Muhammad (s.a.w.s). ihnen sogar seinen Mantel aus und





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