Page 333 - Aufruf zur Islamischen Union
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dem Chevalier de Lamarck (1744-1829), einem französischen
Biologen, der vor Darwin gelebt hatte, so vererben die
Lebewesen, die während ihrer Lebenszeit erworbenen
Eigenschaften an die nächste Generation. Er behauptete nun,
diese über Generationen hinweg akkumulierenden
Eigenschaften, brächten neue Arten hervor. Giraffen seien dem-
nach aus Antilopen entstanden, weil deren Hälse sich von
Generation zu Generation verlängerten, als sie sich abmühten,
an die Blätter hoher Bäume zu gelangen.
Darwin zählte ähnliche Beispiele auf. Er behauptete zum
Beispiel, Bären, die im Wasser auf Nahrungssuche gewesen sei-
en, hätten sich im Lauf der Zeit in Wale verwandelt. 70
Doch die von Gregor Mendel (1822-1884) entdeckten
Vererbungsgesetze, die von der Wissenschaft der Genetik be-
stätigt sind, die im 20. Jahrhundert aufkam, widerlegten die
Legende, erworbene Eigenschaften könnten an nachfolgende
Generationen weiter gegeben werden. So fiel die natürliche
Selektion als evolutiver Mechanismus aus.
N Neodarwinismus und Mutationen
Um eine Lösung für das Dilemma zu finden, stellten die
Darwinisten Ende der 1930er Jahre die “Moderne synthetische
Theorie“ vor, besser bekannt als Neodarwinismus. Der
Neodarwinismus fügte den “Ursachen für vorteilhafte
Veränderungen“ die Mutationen hinzu. Mutationen sind
Abweichungen in den Genen von Lebewesen, die durch externe
Faktoren wie Strahlung oder Replikationsfehler auftreten.
Heutzutage meint man, wenn man von der
Evolutionstheorie spricht, den Neodarwinismus. Er besagt: Die
Millionen existierenden Lebewesen sind durch einen Prozess ent-