Page 107 - Der Islam verurteilt den Terrorismus
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Adnan Oktar (Harun Yahya) 105
Folter ist auch kein Mittel des Kampfes, sondern eine Kultur
der Grausamkeit. In 12 Jahren des Krieges haben die durch
Folter erlangte Informationen nicht im Geringsten geholfen,
Gruppen wie Al-Qaida oder die Taliban zu eliminieren oder
auch nur signifikant zu schwächen.
Im Gegenteil, die Terrororganisationen sogar stärker gewor-
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den, haben sich sogar noch über weitere Teile der Welt aus-
gebreitet und wurden nur zu einer noch größeren Gefahr,
indem sie neue Gruppen gebildet haben. Die Angriffe der
USA haben zum Tod einer Vielzahl von Zivilisten geführt, und
statt die Gründe, die zum Aufstieg Al-Qaidas geführt haben,
auf der intellektuellen Ebene zu bekämpfen, hat der Ver-
such, die Menschen, die durch diese Gründe angetrieben
wurden, militärisch zu bekämpfen, zur Folge gehabt, dass die
Terroristen ihre Einflusssphären durch die Einbindung zusätzli-
cher Subgruppen auch noch vergrößern konnten. 3
Auf Destruktivität mit noch destruktiveren Methoden zu rea-
gieren, kann keine Wiederholung von Schreckenstaten ver-
hindern. Gewalt zieht stets noch mehr Gewalt, Blutvergießen
noch mehr Blutvergießen nach sich. Deshalb wird der Ansatz,
im Kampf gegen radikalen Terror immer neue und noch radi-
kalere Praktiken anzuwenden, nur in einen Teufelskreis füh-
ren, der die Propaganda der Terrororganisationen bestätigt
und ihre Basis verbreitert. Dies öffnet die Türe zu immer wieder
neuen, nicht enden wollenden Konflikten. Wir bedürfen einer
Rückkehr zu einer Grundlage wechselseitiger Anteilnahme
und Liebe, wenn wir wollen, dass künftige Generationen in
einem menschlichen Klima leben können, in dem die Men-
schenrechte respektiert werden.
1. http://www.startribune.com/politics/national/285227921.html
2. 9/11 Ten Years After, Perspectives and Problems, révisé par Rachel E. Utley, chapitre 2, “Ten
Years of Britain’s War Against Al Qaeda,” Warren Chin.
3. http://www.foreignaffairs.com/articles/67467/leah-farrall/how-al-qaeda-works