Page 14 - Der Islam verurteilt den Terrorismus
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12 Der Islam verurteilt den Terrorismus
Diese Gruppen werden stetig stärker, da es ihnen gelingt, aus aller Welt
neue entschlossene Anhänger zu rekrutieren. Dies zwingt politische, akade-
mische und religiöse Führer, sich darum zu bemühen, den wahren Islam zu
verstehen und Lösungen zu finden, die aus der islamischen Welt selbst kom-
men. Der Anschlag auf Charlie Hebdo, der Angriff auf den Berliner Weih-
nachtsmarkt und die fast täglichen Terrorangriffe in Ländern wie Irak, Pakis-
tan und Afghanistan haben gezeigt, dass die islamische Welt sich mit Bedacht
und äußerster Dringlichkeit auf dieses Thema fokussieren sollte. Und eine
kurze Analyse wird zeigen, dass die Wurzel des Problems in der Tatsache
liegt, dass die Gruppen, die angeblich im Namen des Islam agieren, ihre
Handlungen nicht auf den Koran und das Leben des Propheten Muhammad
(Fsai) stützen, sondern auf eine bigotte und paganistische Religion, die nach
dem Tod des Propheten Muhammad (Fsai) auftauchte und vom Islam im
Wesentlichen weit entfernt ist.
Dieses völlig verquere Verständnis, steht dem Islam vollkommen entge-
gen – einer Religion, die Frieden dem Krieg, das Leben dem Tod, die Verge-
bung der Strafe und die Versöhnung dem Konflikt vorzieht. Die Tatsache,
dass „Islam" als Religion auf ihren Ausweisen angegeben ist und sie musli-
mische Namen tragen, beweist nicht, dass diese Personen im Namen des
Islams handeln. Dieses radikale Verständnis, das die Gewalt gegen Nicht-
muslime und auch gegen Muslime, die andere Auffassungen vom Islam
haben, die Religion nicht praktizieren oder einer anderen Denkschule folgen,
legitimiert, ist das größte Problem in der heutigen Welt.
In dieser erweiterten Ausgabe unseres Buches sind wir auch auf die Quel-
len des Terrorismus eingegangen, die aus einer fanatisierten Sicht der Religi-
on herrühren und denen auf dem Wege des Intellekts begegnet werden muss.
Wir hoffen, dass es jenen, die eine gewaltsame Lösung suchen, hilft, zu
begreifen, dass verdrehten philosophischen und religiösen Interpretationen
nicht mit militärischen Mitteln der Garaus gemacht werden kann. Was besei-
tigt werden muss, sind nicht die Menschen mit einem solchen Verständnis,
sondern die verzerrten Ideen aus ihren Köpfen. Wir hoffen, dass sie begrei-
fen, dass das Geld, das sie derzeit für Waffen verschwenden, besser in der
Bildung angelegt wäre und dass sie sich mit erleuchteten, modernen, liebe-
vollen und empathischen Muslimen zusammenschließen.