Page 253 - Der Islam verurteilt den Terrorismus
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Adnan Oktar (Harun Yahya)                   251



           Faschisten wechselten einfach das Terrain des Kampfes und konzentrierten
           sich auf die Idee des Kampfes zwischen Rassen und Nationen. So schrieb
           etwa der deutsche Historiker Heinrich Treitschke, einer der wichtigsten geis-
           tigen Wegbereiter für nazistische Ideen und ein prominenter Rassist, "Natio-
           nen können ohne intensiven Wettbewerb nicht gedeihen, wie es Darwin für
           den Kampf ums Überleben begriffen hat." 39
               Auch Hitler bekannte sich dazu, dass Darwins Verständnis des Kampfes

           ihn inspiriert hätte:
               "Die gesamte Welt der Natur ist ein mächtiger Kampf zwischen Kraft und
               Schwäche – mit dem ewigen Sieg des Starken über das Schwache. Wäre
               es nicht so, gäbe es in der gesamten Natur nichts als Verfall. Wer lebt,
               muss kämpfen. Wer nicht kämpfen will in dieser Welt, in der ein perma-
               nenter Kampf das Gesetz des Lebens ist, hat kein Recht, zu existieren." 40
               Diese beiden sozialdarwinistischen Ideologien glaubten, dass Kampf und
           Blutvergießen für eine Gesellschaft erforderlich wären, um groß zu werden;

           man weiß, was sie im 20. Jahrhundert geschaffen haben. Unzählige unschul-
           dige Menschen starben, andere wurden verwundet oder verkrüppelt, Natio-
           nalökonomien zerbarsten; Geld, das für Gesundheit, Forschung, Technologie,
           Bildung und Kunst ausgegeben wurde, wurde für Waffen ausgegeben, für
           Verbandsmaterial, um die mittels dieser Waffen zugefügten Wunden zu ver-
           sorgen, und für den Wiederaufbau zerstörter Städte. Es wurde mit Fortdauer
           der Zeit nur allzu offensichtlich, dass Kampf und Terror nicht die menschli-

           che Entwicklung förderten, sondern eher die Zerstörung.

               Meinungsunterschiede müssen aber nicht zwangsläufig
               Konflikte zur Folge haben. Im Gegenteil, es können sogar

               gute Dinge daraus hervorgehen.

               Zweifellos gibt es Widersprüche in der Welt. So wie es in der Natur Licht
           und Dunkelheit, Tag und Nacht, heiß und kalt gibt, so gibt es auch in der
           Umsetzung von Ideen in die Praxis Widersprüche. Aber ein Widerspruch in
           Ideen muss nicht zwingend einen Konflikt zur Folge haben. Im Gegenteil,
           wenn man sich der Widersprüche mit Friedfertigkeit, Verständnis, Liebe, Mit-
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