Page 21 - Das Unglück das der Darwinismus über die Menschheit brachte
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E EINE KURZE GESCHICHTE DES DARWINISMUS S 19
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Species by Means of Natural Selection or
the Preservation of Favoured Races in the
Struggle for Life).
Diese Denkweise Darwins' war
angeregt worden durch ein Buch des
englischen Ökonomen Thomas
Malthus mit dem Titel Eine
Abhandlung über das Bevölkerungs-
gesetz. Dieses Buch sagte der
Menschheit eine eher düstere
Zukunft voraus. Malthus hatte aus-
Charles Darwin
gerechnet, dass eine sich selbst über-
lassene Menschheit eine enorme Bevölkerungswachstumsrate aufweisen
würde. Die Zahl der Erdbevölkerung würde sich alle 25 Jahre verdop-
peln. Die Größe der Nahrungsvorräte würde jedoch unmöglich mit die-
sem Wachstum Schritt halten können. In diesem Fall sähe sich die
Menschheit der permanenten Gefahr des Verhungerns gegenüber. Die
Kräfte, die den Bevölkerungsanstieg unter Kontrolle hielten, seien
Katastrophen wie Kriege, Hungersnöte und Seuchen. Kurz, damit einige
Menschen überleben könnten, müssten notwendigerweise andere ster-
ben. Menschliche Existenz hieß demnach "permanenter Krieg".
Darwin erklärt, dass es Malthus' Buch war, das ihn veranlasste, über
den Existenzkampf nachzudenken:
Im Oktober 1838, also 15 Monate, nachdem ich mit meinen systemati-
schen Untersuchungen begonnen hatte, las ich zur Entspannung
Malthus' Werk über das Bevölkerungswachstum, und da mir aufgrund
eigener ausgedehnter Beobachtungen der Tier- und Pflanzenwelt der
sich dort ständig abspielende Existenzkampf bewusst war, kam mir
plötzlich der Gedanke, dass unter diesen Umständen vorteilhafte
Veränderungen einer Art dazu tendieren würden, erhalten zu bleiben,
während nachteilige vernichtet werden würden. Das Resultat würde
die Herausbildung neuer Arten sein. Hier also hatte ich endlich eine
Theorie gefunden, mit der sich arbeiten ließ. 2