Page 17 - Materie: Ein anderer Name für Illusion
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Ha run Yah ya

















              ES IST EINE WISSENSCHAFTLICH BEWIESENE TATSACHE,


                DASS WIR NUR EINER KOPIE DER, WELT IN UNSEREM


                                         GEHIRN KONFRONTIERT SIND
















                          ir wissen, dass wir die einzelnen Merkmale der Welt durch unsere Sinnesorgane erfahren. Die Infor-
                          mationen, die uns durch diese Organe erreichen, werden in elektrochemische Impulse umgewandelt,
             W und die einzelnen Teile unseres Gehirns analysieren und verarbeiten diese Impulse. Nachdem dieser
             Interpre-tationsprozess innerhalb unseres Gehirns stattgefunden hat, sehen wir z.B. ein Buch, schmecken eine
             Erdbeere, riechen eine Blume, fühlen die Beschaffenheit eines Seidenstoffs oder hören das Rascheln der Blätter im
             Wind.
                 Wir haben gelernt, dass wir die Dinge die sich außerhalb unseres Körpers befinden, tatsächlich berühren

             können, das Buch, das wir im Abstand von 30 Zentimetern vor unsere Augen halten lesen, dass wir die Bäume,
             die weit von uns entfernt sind, riechen oder das Rascheln der Blätter, die sich hoch über uns befinden, hören. Je-
             doch entsteht all dies in uns. All diese Vorgänge geschehen innerhalb unseres Gehirns.
                 An diesem Punkt stoßen wir auf eine andere überraschende Tatsache: Innerhalb unseres Gehirns gibt es
             weder Farben und Töne noch Bilder. Alles, was in unserem Gehirn gefunden werden kann, sind elektrische Sig-
             nale. Auch dies ist keine philosophische Vermutung. Es ist eine wissenschaftliche Be-schreibung der Funktion
             unserer Wahrnehmungen. In ihrem Buch, "Mapping The Mind", erklärt Rita Carter die Weise, wie wir die Welt

             wahrnehmen, wie folgt:
                 Jedes Sinnesorgan ist dafür ausgelegt, sich mit einer bestimmten Art von Reizen zu befassen: diese Reize sind Mo-

                 leküle, Wellen oder Vibrationen. Doch trotz ihrer wundervollen Vielfalt erledigt jedes Organ im wesentlichen die
                 gleiche Arbeit: es übersetzt eine bestimmte Art von Reizen in elektrische Impulse. Ein Impuls ist nur ein Impuls.
                 Er ist keine rote Farbe oder die ersten Noten von Beethovens 5. Symphonie, sondern eine elektrische Energie.
                 In der Tat wandeln die Sinnesorgane alle eintreffenden Reize in elektrische Impulse um.


                 Alle sensorischen Reize treten in das Gehirn in mehr oder weniger undifferenzierter Form als ein Strom elek-
                 trischer Impulse ein. Dies ist alles, was geschieht. Es gibt keine Retransformation, die in irgendeinem Stadium
                 des Prozesses diese elektrische Aktivität in Lichtwellen oder Moleküle zurückverwandeln würde. Was den
                 einen Impulsstrom in Bilder und einen anderen in Geruch umwandelt, hängt viel mehr davon ab, welche Neuro-

                 nen gereizt werden.  1
                 All unsere Gefühle und Wahrnehmungen über die Welt (Gerüche, Erscheinungen, Geschmäcke usw.) beste-
             hen aus demselben "Material", aus elektrischen Impulsen. Es ist unser Gehirn, das diesen Impulsen eine Bedeu-

             tung verleiht, und sie als Geruch, Geschmack, Geräusch oder Berührung interpretiert. Es ist eine unglaubliche
             Tatsache, dass das Gehirn, das aus nichts als nassem Fleisch besteht, wissen kann, welcher elektrische Impuls als
             Geruch und welcher andere als Bild gedeutet werden soll und dass es aus Impulsen unterschiedliche Sinne und
             Gefühle hervorrufen kann.
                 Lassen Sie uns jetzt unsere Sinnesorgane betrachten, und wie diese die Welt wahrnehmen.







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