Page 27 - Materie: Ein anderer Name für Illusion
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Ha run Yah ya
Die Zapfenzellen wandeln diese Informationen über Farben, die sie wahrnehmen, dank ihrer Pigmente in
elektrische Impulse um. Die mit den Zapfenzellen verbundenen Nerven-zellen senden die elektrischen Im-
pulse zu einem speziellen Bereich im Gehirn. Der Ort, an dem die bunte Welt entsteht, die wir unser Leben
lang sehen, ist dieser spezielle Bereich.
Aus diesem Grund gibt es keine Farbe und kein Licht außerhalb unseres Gehirns. Es gibt lediglich eine Ener-
gie, die sich in Form elektromagnetischer Wellen oder Partikeln bewegt. Sowohl Farben als auch Licht existieren
nur innerhalb unseres Gehirns. Wir sehen die Rose als rot, weil die Energie, die unsere Retina erreicht, von unse-
rem Gehirn als die rote Farbe interpretiert wird.
Farbenblindheit ist einer der Beweise, dass Farben in unserem Gehirn entstehen. Selbst ein kleiner Fehler in
der Retina des Auges verursacht Farbenblindheit. Ein Mensch, der an dieser Krankheit leidet, kann die Farben
Rot und Grün nicht voneinander unterscheiden. Es ist dann nicht mehr bedeutend, ob die Objekte der Umwelt
farbig sind oder nicht. Der Grund, warum wir Dinge farbig sehen ist nicht etwa, dass sie tatsächlich farbig wären,
oder außerhalb von uns eine unabhängige materielle Existenz hätten; es verhält sich vielmehr so, dass alle Eigen-
schaf-ten, die wir diesen Objekten zuschreiben, in uns selbst und nicht in der äußeren Welt vorhanden sind. Da
wir nie über unsere Wahrnehmungen hinausgehen und die Außenwelt erreichen können, können wir auch die,
Originale von Objekten oder von Farben nicht wissen. Der berühmte Denker Berkeley gibt diese Tatsache mit
folgenden Worten zu:
Wenn dieselben Dinge zur selben Zeit für einige rot und heiß und für andere genau entgegengesetzte Eigenschaf-
ten haben können, bedeutet dies, dass wir Missverständnissen unterliegen... 8
Wir hören alle Töne in unserem Gehirn
Der Hörvorgang findet in gleicher Weise wie der Sehvorgang statt: Das äußere Ohr fängt die vorhandenen
Töne durch die Ohrmuschel auf und leitet sie zum Mittelohr weiter. Das Mittelohr übermittelt die Tonschwin-
gungen indem es sie sie verstärkt. Das Innenohr übersetzt diese Schwingungen in elektrische Impulse und leitet
sie zum Hörzentrum im Gehirn, wo die Töne interpretiert werden. Genau wie der Sehvorgang im Sehzentrum
des Gehirns stattfindet, vollzieht sich der Hörvorgang analog dazu im Hörzentrum des Gehirns.
Folglich gibt es außerhalb unseres Gehirns keine Töne, sondern physikalische Schwingungen, die als Schall-
wellen bekannt sind. Der Ort, an dem diese Schallwellen in Töne umgewandelt werden, ist nicht die Außenwelt
oder unser Ohr, sondern das Innere unseres Gehirns. Es sind nicht unsere Augen, die sehen, und nicht unsere
Ohren, die hören. Wenn Sie sich mit Ihrem Freund unterhalten, sehen Sie die Erscheinung Ihres Freundes in
Ihrem Gehirn und Sie hören seine Stimme innerhalb Ihres Gehirns. Wenn das Bild in Ihrem Gehirn entsteht, emp-
finden Sie ein dreidimensionales, räumliches Bild. Genau in derselben Weise hören Sie die Stimme Ihres Freun-
des. Ob Ihr Freund weit von Ihnen entfernt steht, oder ob er direkt hinter Ihnen ist, Sie glauben, dass Sie seine
Das äußere Ohr erfasst die Schallwellen und leitet sie zum Mittelohr weiter. Das Mittelohr verstärkt diese
Schallwellen und übermittelt sie dem Innenohr. Das Innenohr wandelt diese Wellen entsprechend ihrer In-
tensität und Frequenz in elektrische Impulse um und schickt sie zum Gehirn.
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