Page 31 - Materie: Ein anderer Name für Illusion
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Ha run Yah ya
rechts, links, vorne oder hinten.
Kein Geruch erreicht uns aus der Entfer-
nung. Wir nehmen an, dass die in unserem Ge-
ruchszentrum gebildeten Wahrnehmungen die
Gerüche der Gegenstände unserer Umgebung
sind. Doch geradeso, wie das Bild einer Rose sich
im Sehzentrum entfaltet, so entsteht auch der Duft
dieser Rose innerhalb des Geruchszentrums. In der
Außenwelt gibt es weder eine Rose noch ihren Duft.
Wenn es ja auch in der Außenwelt einen echten Duft
gäbe, wäre es für Sie nie möglich, das Original des Duf-
tes zu erreichen.
Der berühmte Denker Berkeley bemerkt zu dieser Tatsa-
che Folgendes: "Anfangs wurde angenommen, dass Farben, Gerü-
che usw. "tatsächlich existieren", doch später wurden solche
Auffassungen abgelehnt, und es erwies sich, dass alles nur in Bezug auf
unsere Wahrnehmung existiert."
Um zu verstehen, dass der Geruch eine Wahrnehmung ist, kann
es lehrreich sein, über Träume nachzudenken. Wie die Menschen in
ihren Träumen alle Bilder ganz realistisch sehen, verspüren sie auch
alle Gerüche ganz realistisch. Beispielsweise, jemand, der in seinem
Traum in ein Restaurant geht, nimmt sein Abendessen inmitten der
Gerüche anderer Speisen ein. Jemand, der in seinem Traum an der
Küste spazieren geht, verspürt den Geruch des Meeres, und jemand,
der von einem Blumengarten träumt, empfindet die Lust der herr-
lichen Düfte. Ebenso kann jemand, der in seinem Traum in eine Parfü-
merie geht und ein Parfum auswählt, sogar zwischen den Düften dieser
Parfüms unterscheiden. Im Traum kann alles so realistisch sein, dass, wenn die Person
aufwacht, sie über diese Situation sehr überrascht sein wird.
Es nicht notwendig, Träume zu untersuchen, um dieses Thema zu verstehen. Es reicht
aus, sich eine der Beschreibungen vorzustellen, die wir bereits erwähnt haben. Zum Beispiel:
Denken Sie jetzt an eine Blume. Obwohl Sie keine Blume in der Handhalten, können sie den Duft
der Blume riechen, wenn Sie sich auf die Blume konzentrieren. Der Geruch entsteht
nun in Ihrem Gehirn. Wenn Sie sich Ihre Mutter in Ihrem Gedächtnis vorstellen,
können Sie sie sehen, obwohl sie nicht neben Ihnen steht. In ähnlicher
Weise können Sie auch den Duft der Blume in Ihrem Gedächtnis
riechen.
Michael Posner, Psychologe und Marcus Raichle, Neuro-
loge an der Washington-Universität geben folgende Erklä-
rung, wie das Bild und andere Wahrnehmungen entstehen,
obwohl keine von außen kommenden Reize vorhanden sind:
Öffnen Sie Ihre Augen, und eine Aussicht füllt Ihr Bild ganz
mühelos; schließen Sie Ihre Augen und denken Sie an diese
Aussicht. Auf diese Weise können Sie sich an ein Bild dieser
A person smelling roses in his or her garden does not, in reality, smell the originals of the roses. What he or she senses is
an interpretation of electrical signals by his or her brain. However, the smell seems so real that the person would never
understand that he or she is not smelling the original rose, and some therefore suppose that they are smelling the real rose.
This is a great miracle created by God.
Ad nan Ok tar 29