Page 115 - Schönheiten des Lebens im Koran
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HARUN YAHYA (ADNAN OKTAR) 113
Selektion“ zurück. Die Bedeutung, die er diesem Mechanismus
zumaß, wird schon im Namen seines Buches Der Ursprung der
Arten durch natürliche Zuchtwahl deutlich…
Natürliche Selektion bedeutet, dass Lebewesen, die stärker
sind und die besser an die natürlichen Bedingungen ihrer
Lebensräume angepasst sind, den Überlebenskampf gewinnen
werden. Von einem Hirschrudel zum Beispiel, dass von wilden
Tieren angegriffen wird, werden die überleben, die am schnellsten
rennen können. Daher wird das Rudel aus schnellen und starken
Tieren bestehen. Doch zweifellos wird dieser Mechanismus nicht
dafür sorgen, dass Hirsche sich entwickeln und sich in eine andere
Art verwandeln, zum Beispiel in Pferde.
Darum hat der Mechanismus der natürlichen Selektion keine
evolutive Kraft. Darwin war sich dieser Tatsache wohl bewusst,
und er musste in Der Ursprung der Arten feststellen: Die natürliche
Selektion kann nichts bewirken, solange nicht vorteilhafte
Unterschiede oder Variationen auftreten. 39
Lamarcks Einfluss
Wie also konnte die These der “vorteilhaften Variationen“
entstehen? Darwin versuchte, diese Frage aus dem primitiven
Wissenschaftsverständnis seiner Zeit zu beantworten. Folgt man
dem Chevalier de Lamarck (1744-1829), einem französischen
Biologen, der vor Darwin gelebt hatte, so vererben die Lebewesen,
die während ihrer Lebenszeit erworbenen Eigenschaften an die
nächste Generation. Er behauptete nun, diese über Generationen
hinweg akkumulierenden Eigenschaften, brächten neue Arten her-
vor. Giraffen seien demnach aus Antilopen entstanden, weil deren
Hälse sich von Generation zu Generation verlängerten, als sie sich
abmühten, an die Blätter hoher Bäume zu gelangen.
Darwin zählte ähnliche Beispiele auf. Er behauptete zum