Page 25 - Das Wunder der Migration bei Tieren
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HARUN YAHYA
indem sie unterirdische Nester anlegen. Während die Raubtiere in den
Morgenstunden auf Beutezug sind, bleiben die Ameisen in ihrem Bau. Doch
in den Mittagsstunden wird es so heiß, dass die Eidechsen und Vögel sich in
den Schatten zurückziehen. Diese ein bis zwei Stunden ermöglichen es der
Cataglyphis auszuziehen und nach Nahrung zu suchen. Zu hunderten sprin-
gen sie plötzlich aus Löchern im Sand und fangen an nach Käfern, die von
der Sonne geschwächt sind, zu suchen. Jede einzelne Ameise läuft im
Zickzack. Alle ein bis zwei Sekunden bleibt sie stehen, hebt den Kopf nach
oben und vollzieht auf einem Bein eine Wendung und beginnt wieder zu lau-
fen. Wenn sie Nahrung gefunden haben, müssen sie so schnell wie möglich
zurück in ihren Bau, um der Gluthitze zu entkommen.
Diese Ameise, die sich während der Jagd im Zickzack fortbewegt hat,
folgt bei ihrer Rückkehr in den Bau einer geraden Linie. Schnell rennt sie zu
dem Loch, das zu ihrem Nest führt und ungefähr 150 m entfernt liegt 1.
Dieses Verhalten ist bemerkenswert. Denn dafür muss die Ameise ihren
zurückgelegten Weg zu jedem Zeitpunkt genau abgemessen haben und sich
daran erinnern. Das bedeutet, dass sie jedes Mal, wenn sie den Kopf geho-
ben hat, eingespeichert hat, wo sich die Sonne befindet. Mit diesen
Informationen, die sie während ihrer 15 Minuten dauernden Wanderung ge-
sammelt hat, hat sie die Entfernung und Richtung für die Rückkehr in ihren
Bau genau bestimmt. Sicherlich kann dieses kleine Lebewesen diese
Methode für die Richtungsbestimmung und das Auffinden ihres Baus nicht
selber gefunden haben und auch nicht aus eigenen Stücken durchführen. Es
ist die Inspiration Allahs, die den Ameisen dabei hilft, diese Aufgabe zu mei-
stern. Dabei ist jedes einzelne Individuum bei der Lösung dieses Problems,
an dem die meisten Menschen unter
gleichen Bedingungen schei-
tern würden, erfolg-
reich.
Diese Tiere kön-
nen diese Fähigkeit
nicht über einen längeren
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