Page 22 - Das Wunder der Migration bei Tieren
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DAS WUNDER DER MIGRATION BEI TIEREN
Perfektion bei der Richtungsfindung
Im Vergleich zu den meisten Tieren hat der Mensch einen sehr schlecht
entwickelten Orientierungssinn. Hier können wir erneut einen Vergleich mit
der Honigbiene anstellen. Bienen können bei der Rückkehr in ihren Stock
den anderen Bienen genau mitteilten, wo sie auf ihrem Ausflug Nahrung ge-
funden haben. Die Bienen, die diesen Zeichen folgen, finden die beschrie-
bene Stelle problemlos, als wären sie bereits zuvor dort gewesen. Für einen
Menschen ist es nicht so einfach einen Ort zu finden, den sie nicht kennen.
Egal wie gut die Beschreibung ist, es besteht immer die Gefahr, dass er vom
Weg abkommt oder sich verläuft. Um dieses Risiko zu verringern werden
Wegweise gemacht, die Straßen und Gassen mit Namen versehen und unter-
schiedliche Hilfsmittel verwendet. Dabei steht keine dieser Möglichkeiten
einem Tier, das auf Wanderschaft geht, zur Verfügung. Das ist auch nicht
nötig. Kein einziges Lebewesen hat Bedarf nach einem Wegweiser. Die mei-
sten Tiere auf Wanderschaft haben auch keine Karte, die ihnen den Weg be-
schreibt.
Tiere mit einem Programm für die
Richtungsbestimmung
Bei Tieren spielen andere Faktoren als beim Menschen eine Rolle,
wenn es um die Richtungsbestimmung auf Reisen geht. Jede Spezies hat
eine andere Methode für die Bestimmung
des richtigen Weges. Doch im Allgemeinen
können wir sagen, dass Vögel der Sonne
und den Sternen sowie den Magnetfeldern
der Erde folgen und Fische den Geruch der
chemischen Zusammensetzung des
Flusswassers wahrnehmen und davon profi-
tieren. Natürlich handelt es sich um eine
Besonderheit, bei der man auf meisterliche
Art und Weise die unterschiedlichen
Faktoren auswerten muss und dem entspre-
chend ein Ergebnis finden muss. Den richti-
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