Page 127 - Das Wunder des Samens
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                                        HARUN YAHYA (ADNAN OKTAR)


              war, weil die im Experiment erzeugte Atmosphäre sich von den damals
              real vorhandenen Bedingungen wesentlich unterschied. 62
                   Nach langem Schweigen gab Miller zu, dass die Atmosphäre, die er
              benutzt hatte, unrealistisch war.  63
                   Alle evolutionistischen Bemühungen des 20. Jahrhunderts, den
              Ursprung des Lebens zu erklären, schlugen fehl. Der Geochemiker Jeffrey
              Bada vom San Diego Scripps Institute akzeptiert diese Tatsache in einem
              Artikel, den er 1998 im Earth Magazine publizierte.
                   Heute, da wir im 20. Jahrhundert leben, sehen wir uns immer noch
              dem größten ungelösten Problem gegenüber, das wir hatten, als wir ins 20.
              Jahrhundert eintraten: Wie entstand das Leben auf der Erde?  64


                   Die komplexe Struktur des Lebens
                   Der Hauptgrund, warum die Evolutionstheorie mit dem Versuch,
              den Ursprung des Lebens zu erklären, auf der ganzen Linie gescheitert ist,
              besteht darin, dass selbst die scheinbar simpelsten Organismen eine au-
              ßerordentlich komplexe Struktur aufweisen. Eine lebende Zelle ist kom-
              plizierter aufgebaut, als jede vom Menschen erfundene Technik. Auch
              heute kann eine Zelle selbst in den modernsten Laboratorien der Welt
              nicht mit Hilfe organischer Chemie künstlich erzeugt werden.
                   Die Voraussetzungen zur Zellbildung sind schon rein quantitativ zu
              hoch, um durch zufällige Ereignisse erklärt werden zu können. Die
              Wahrscheinlichkeit, dass Proteine – die Bausteine der Zelle – sich zufällig
              synthetisieren, beträgt für ein durchschnittliches, aus etwa 500
              Aminosäuren bestehendes Protein 1 zu 10 hoch 950. Mathematisch gilt
              schon eine Wahrscheinlichkeit, die kleiner ist als 1 zu 10 hoch 50 als unter
              praktischen Gesichtspunkten gleich Null.
                   Das DNS Molekül, das sich im Zellekern befindet und in dem die ge-
              netische Information gespeichert ist, ist eine Datenbank, die kaum zu be-
              schreiben ist. Würde man die in der DNS enthaltenen Informationen
              aufschreiben, so entstünde eine Enzyklopädie mit etwa 900 Bänden zu je
              500 Seiten.
                   Hier ergibt sich denn auch folgendes Dilemma: Die DNS kann sich
              nur replizieren mit Hilfe spezieller Proteine, den Enzymen. Doch die
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