Page 61 - Der Islam: Die Religion der Erleichterung
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Harun Yahya (Adnan Oktar)
Prophet Josef (a.s.) war beispielsweise während vieler Jahre gefan-
gen, obwohl er keine Verbrechen begangen hat. Da er sich aber dem
Schicksal, das Gott für ihn bestimmt hat unterworfen hat, erschien
ihm das Gefängnis nicht als Mühsal und Unbehagen. In
Wirklichkeit betrachtete er es als ein Geschehen, welches für viele
Gnaden und Schönheiten die Türen öffnete. Ein Gläubiger, der sol-
che Mühen mit Bequemlichkeit und Leichtigkeit vergleichen kann,
wird die Wonnen der Gnaden mit größerer Intensität ermessen
können. Natürlich ist die Freude dessen, der jeden Tag einen
Rosengarten sieht unterschiedlich von der Freude, die ein Anderer
erlebt, der seit Jahren nichts ausser Betonwände gesehen hat.
Jemand, der Mühsal und Unannehmlichkeiten kennt wird aus der
Behaglichkeit und Schönheit mehr Freuden erlangen. Oder jemand,
der die Schwierigkeiten eines Lebens im Gefängnis ertragen muss,
weil er fälschlicherweise angeklagt wurde, kann mit seinem
Schicksal zufrieden sein, wenn er daran denkt, dass Gott ihm all die
Mühsale im nächsten Leben vergelten wird. Schliesslich weiss er,
dass er sein Schicksal lebt und niemand, ihn eingeschlossen, kann
nicht einmal eine Sekunde davon verändern, so lebt er mit dem
Trost, sich seinem Schicksal zu ergeben.
Ein Gläubiger, der sich seinem Schicksal ergibt, bemüht sich si-
cherlich, zu tun was möglich ist. Eine kranke Person wird z.B. zum
Doktor gehen, seine Medizin nehmen und auf alle Anzeichen sei-
ner Krankheit achten. Wenn er sich jedoch so verhält, handelt er in
Kenntnis, dass das Ergebnis des Arztbesuches, die Arznei und
seine Behandlung im Schicksal, welches Gott bestimmte, niederge-
schrieben sind. Deswegen wird er nie unglücklich, besorgt, beküm-
mert oder pessimistisch. Er lebt im Trost und im Vertrauen, dass
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