Page 809 - Atlas der Schöpfung 1
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Harun Yahya





             Auswahl der Reihenfolge der Aminosäuren” dem Zufall überlassen ist. Zweifellos ist das Vorhandensein solch einer
             Umgebung unter natürlichen Bedingungen unmöglich. Aus diesem Grunde ist die Bildung eines Proteins unter na-
             türlichen Umgebungsbedingungen logisch und technisch unmöglich, unberücksichtigt des “Wahrscheinlichkeits”-
             Aspekts. Es ist in der Tat ziemlich unwissenschaftlich, die Wahrscheinlichkeiten eines derartigen Ereignisses
             überhaupt zu erwägen.
                  Einige ungelehrte Evolutionisten erfassen das nicht. Da sie annehmen, die Bildung von Protein sei eine simple

             chemische Reaktion, ziehen sie lächerliche Schlüsse wie etwa: “Aminosäuren verbinden sich durch Reaktion und bil-
             den dabei Proteine”. Spontane chemische Reaktionen jedoch, die in unbelebten Strukturen auftreten, können nur ein-
             fache und primitive Änderungen hervorbringen, deren Anzahl bestimmt und begrenzt ist. Zur Handhabung etwas
             komplizierterer chemischer Prozesse sind Laboratorien und industrielle chemische Anlagen erforderlich. Arznei und
             viele andere chemische Materialien, die wir täglich benutzen, gehören zu dieser Kategorie. Proteine haben weitaus
             komplexere Strukturen als diese industriellen chemischen Produkte. Es ist daher unmöglich, dass Proteine, von de-
             nen jedes einzelne ein Wunder der Schöpfung ist, in dem jedes Bestandteil einer bestimmten Ordnung gemäß an sei-
             nem Platz eingepasst ist, als Ergebnis spontaner chemischer Reaktionen entstanden sind.
                  Wenn wir alle bisher erläuterten Unmöglichkeiten ignorieren, und nun annehmen, dass sich dennoch ein brauch-

             bares Proteinmolekül “durch Zufall” spontan entwickelt habe, so bleibt die Evolution selbst an diesem Punkt wieder
             die Antwort schuldig, denn um seine Existenz zu bewahren, müsste dieses Protein von der natürlichen Umwelt, in
             der es sich befindet, isoliert und unter sehr speziellen Bedingungen beschützt werden. Andernfalls würde es entwe-
             der aufgrund der natürlichen Umweltbedingungen zerfallen oder sich mit anderen Säuren, Aminosäuren oder sons-
             tigen chemischen Verbindungen verbinden und damit seine Eigenschaften verlieren und sich in eine total andere und
             nutzlose Substanz verwandeln.


                  Der evolutionäre Aufruhr über den Ursprung des Lebens

                  Die Frage “wie Lebewesen zuerst auftraten” ist ein dermaßen kritischer Fallstrick für die Evolutionisten, dass sie
             es gewöhnlich tunlichst vermeiden, dieses Thema anzusprechen. Sie versuchen diese Frage zu übergehen, indem sie
             behaupten, “die ersten Geschöpfe seien als Ergebnis einiger Zufallsereignisse im Wasser ins Dasein gekommen”. Sie

             sind an einer Wegsperre angelangt, die sie auf keine Weise umgehen können. Trotz der paläontologischen Argumen-
             te für die Evolution, haben sie bei diesem Thema keine Fossilien zur Verfügung, mit denen sie durch Entstellungen
             und Fehlinterpretationen ihre Behauptungen unterstützen könnten. Daher ist die Evolutionstheorie von vornherein
             und mit Sicherheit widerlegt.
                  Es muss dabei ein sehr wichtiger Punkt in Betracht gezogen werden: Falls sich irgendein Schritt des evolutionä-
             ren Prozesses als unmöglich erweist, genügt dies als Beweis, dass die Theorie in ihrer Gesamtheit absolut falsch
             und ungültig ist. Wenn z.B. bewiesen wurde, dass die zufällige Bildung von Proteinen unmöglich ist, sind damit alle

             anderen Behauptungen bezüglich des weiteren Fortschreitens der Evolution ebenfalls widerlegt. Nach dieser Stufe
             wird es bedeutungslos einige Menschen- und Affenschädel auszugraben und Spekulationen darüber anzustellen.
                  Wie lebendige Organismen aus unbelebter Materie ins Dasein kamen war eine Frage, die die Evolutionisten lan-
             ge Zeit gar nicht erst erwähnen wollten. Diese Frage jedoch, der ständig aus dem Weg gegangen worden war, wuchs
             zu einem unausweichlichen Problem heran, und im zweiten Viertel des 20. Jh. wurden in einer Reihe von Versuchen
             Anstrengungen gemacht, es zu bewältigen.
                  Die Kernfrage war: Wie konnte die erste lebende Zelle in den urzeitlichen Umweltbedingungen der Erde aufge-
             treten sein? Welcher Art Erklärung konnten die Evolutionisten zu diesem Problem hervorbringen?
                  Die Antworten auf die Fragen wurden in Versuchen gesucht. Evolutionistische Wissenschaftler und Forscher un-

             ternahmen Laborversuche, die auf die Beantwortung dieser Fragen ausgerichtet waren, doch diese Versuche erregten
             kein großes Interesse. Die, die größte Anerkennung findende Studie über den Ursprung des Lebens ist ein Versuch,
             der unter dem Namen Miller Experiment in die Annalen einging, und der von dem amerikanischen Forscher Stanley
             Miller im Jahr 1953 durchgeführt wurde. (Der Versuch ist auch unter dem Namen “Urey-Miller Experiment” bekannt
             aufgrund der Beiträge die Harold Urey, Millers Lehrer an der Universität von Chicago, geleistet hatte.)
                  Dieses Experiment ist der einzige “Beweis”, durch den angeblich nachgewiesen werden soll, dass die “These der
             molekularen Evolution” bis zur ersten Stufe der Evolutionsperiode standhält. Obwohl fast ein halbes Jahrhundert

             verstrichen ist, in dem enorme technologische Fortschritte gemacht wurden, hat niemand irgendwelche weiteren
             Schritte unternommen. Dennoch wird Millers Experiment in den Lehrbüchern immer noch als die evolutionäre Er-
             klärung der ersten Generation von Lebewesen angeboten. Sich wohl der Tatsache bewusst, dass solche Studien ihre




                                                                                                                          Adnan Oktar    703
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