Page 38 - Gottes Schöpfung in der Natur
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36                  GOTTES SCHÖPFUNG IN DER NATUR

                Das System hinter der treibenden Kraft
                Um einen ruhigen Flug zu ermöglichen, reicht es nicht, die Flügel auf-
           und abzubewegen. Denn die Flügel müssen dabei bei jedem Flügelschlag
           auch noch in einen bestimmten Flugwinkel gestellt werden. Je nach
           Insektenart gibt es dabei eine bestimmte Rotationsflexibilität, die ebenfalls
           durch die Flugmuskeln gewährleistet wird.
                Zum Beispiel ziehen sich bei Steigerung der Flughöhe die Muskeln an
           der Gelenkstelle zu den Flügeln zusammen, um den Anstellwinkel zu
           vergrößern. Untersuchungen mit Hilfe superschneller Aufnahmekameras
           haben gezeigt, dass sich dabei die Flügel auf elliptischen Bahnen bewegen.
           Anders ausgedrückt: Eine Fliege bewegt ihre Flügel nicht nur auf und ab,
           sondern gleichzeitig in einer elliptischen Kreisbewegung, ähnlich wie beim
           Rudern. Bewerkstelligt wird dies von den Hauptmuskeln.
                Aber das größte Problem, das sich kleineren Insekten stellt, ist ab einer
           bestimmten Größenordnung das Trägheitsgesetz. Denn bei sehr kleinen
           Insekten wirkt die Luft zwischen den Flügelschlägen wie eine angeklebte
           Last und reduziert die Flügelschlageffizienz. Um dieses Problem zu lösen,
           müssen Fluginsekten mit einer Flügelgröße von höchstens 1 mm
           entsprechend ihre “Schlagfrequenz” auf bis zu 1000/sek erhöhen, um den
           Trägheitsfaktor zu überwinden. Forscher sind überzeugt, dass auch das
           nicht ausreicht, um diese Insekten aufsteigen zu lassen. Sie glauben, dass es
           dafür noch einen weiteren Mechanismus gibt.
                Zum Beispiel verwendet eine kleine Parasitenart namens Encarsia
           einen “Klapp & Schäl”-Mechanismus, bei dem die Flügelenden
           zusammengefaltet und dann wieder entfaltet werden. Die vorderen
           Flügelspitzen, in denen eine harte Vene verläuft, teilen sich als erstes und
           erzeugen so eine Art Aufwind im Raum dazwischen, der eine
           Flugaufwärtsbewegung ermöglicht. 9
                Es gibt aber noch einen weiteren Mechanismus, der Fluginsekten eine
           “stehende” Position im Flug ermöglicht. Einige Fliegenarten verfügen nur
           über ein einziges Flügelpaar, und dafür auf dem Rücken rundgeformte
           Haftorgane. Sie bewegen sich beim Flug wie die Flügel selbst, aber ohne
           entsprechende Wirkung. Aber sie reagieren auf eine Änderung der
           Flugrichtung und verhindern dadurch, dass das Insekt seine
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