Page 17 - Das Wunder der Stechmücke
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Die lange Suche der Stechmücke
                    Die dem Ei entschlüpfenden Stechmücken-Jungen benötigen
               zur Vervollständigung ihres Wachstums eine kleine Wasserlache.
               Dies kann ein schlammiges Regenwasser, Sumpfgebiet, Reisfeld,
               Wasserbecken oder in einer Blechschüssel angesammeltes Wasser
               sein. Stehende Gewässer werden von Stechmücken bevorzugt.
               Denn diese sind dank der in ihnen wachsenden, Photosynthese
               durchführenden Pflanzen reich an Sauerstoff.
                    Stechmücken-Eier können sich in jeder  Atmosphäre ent-
               wickeln, jedoch müssen gewisse Bedingungen erfüllt sein. Die aus
               dem Ei schlüpfende Larve wird, bis sie zu einer erwachsenen
               Mücke wird, verschiedene Stadien durchlaufen. In jedem Stadium
               wird das Mücken-Junge verschiedene Bedürfnisse haben.
               Trockenheit und extreme Hitze können die Entwicklung der Eier
               verhindern.  Aus diesem Grund muss die Stechmücken-Mutter
               eine  Atmosphäre schaffen, in der ihre Jungen die gesamten
               Entwicklungs-Stadien sicher durchlaufen können.
                    Wie aber wird die Stechmücke den passenden Ort für das
               Heranwachsen ihres Nachwuchses finden? Indem sie sich
               umschaut, riecht, vermutet, oder durch Zufall?
                    Wenn wir ihre geringe Körpergrösse in Betracht ziehen, kön-

               nen wir uns vorstellen, wie schwierig es für die Stechmücke sein
               muss, einen geeigneten Ort zu finden.  Aber weil es vorherbe-
               stimmt ist, dass sie sich auf eine solche Suche begeben wird, ist
               auch an dieses Bedürfnis gedacht worden – weshalb sie mit einem
               hervorragenden System ausgestattet wurde. Sie kann den Ort für
               die  Ablage ihrer Eier mit Leichtigkeit finden: Dank eines
               „Empfängers“ unter ihrem Bauch kann sie feststellen, ob es bezüg-
               lich ausreichender Feuchtigkeit und Wärme der Erde angebracht
               ist oder nicht, ihre Eier dort abzulegen. Um den passendsten Ort
               zu finden, untersucht sie ihre Umgebung unermüdlich,
               Zentimeter um Zentimeter.





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