Page 45 - Das Wunder der Stechmücke
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HARUN YAHYA


                    Das aus dem Ei schlüpfende Mückenjunge besitzt ein
               Aussehen, das dem einer erwachsenen Mücke überhaupt nicht
               gleicht, als wäre es ein ganz anderes Lebewesen. Der
               Larvenkörper mit einer Länge von ungefähr 1-1,5 mm besteht mit
               Kopf, Brust und Bauch aus 3 Teilen. Der Kopf hat ein ovales
               Aussehen und beiderseits Facettenaugen, vor denen auch eine
               kurze Antenne vorhanden ist. Jedoch bis die Larve die Form einer
               erwachsenen Stechmücke annehmen kann, muss sie eine sehr
               schwierige Reise überstehen.
                    Die Larven leben unter Wasser. Weil sie ständig Nahrung auf-
               nehmen, wachsen sie innerhalb einer Woche um das 6- bis 7-fache.
               Innerhalb des gesamten Lebens einer Stechmücke ist es das einzi-
               ge Stadium, in dem sie wächst. Die Larve ist ständig hungrig, und
               sie frisst und wächst.
                    Damit die Larve während dieses Stadiums atmen kann, muss
               sie über dem Wasser aufgehängt bleiben können. Jedoch gibt es da
               ein Problem. Wie kann die Mückenlarve, die sich dauernd ernäh-
               ren muss, an ihre Nahrung gelangen, solange sie sich im über dem
               Wasser hängt? Dazu muss sie eine sehr spezielle Methode finden;
               das Lebewesen aber, über das wir berichten, kann weder überle-
               gen, noch hat es die Fähigkeit zur Entwicklung eines Systems – es
               ist nur eine Larve in der Grösse von eineinhalb Millimetern. Diese

               Larve muss dringend ernährt werden, sonst wird sie sterben.
                    In schwierigen Situationen kann die Larve ins Wasser tau-
               chen. Jedoch dauert dies nicht lange, da sie zum Atemholen an die
               Wasseroberfläche zurückkehren muss.
                    Damit die Larve unter Wasser während ihrer Lage mit dem
               Kopf nach unten Nahrung aufnehmen kann, tritt ein sehr wichti-
               ger, ihr angeborener Mechanismus in Funktion. Die Larve, die
               nicht selbst an ihre Beute herangehen kann, bringt die Beute zu
               ihren Füssen, indem sie das Wasser bewegt. Das sich auf beiden
               Seiten ihres Mundes befindliche flaumige, bürstenähnliche Organ





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