Page 47 - Das Wunder der Stechmücke
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HARUN YAHYA
Der Feind direkt nebenan
Es ist nicht richtig, alle Mückenlarven als ruhige, selbständig
im Wasser schwimmende, sich mit der Ernährung von Bakterien
begnügende Lebewesen zu definieren. Manche Larvenarten sind
aggressiv. Wenn diese Larvenarten keine Nahrung finden, fressen
sie einander. Deshalb ist für diese Larven bakterienreiches,
schmutziges Wasser geeigneter als sauberes Wasser. In sauberem
Wasser bleiben von dieser Larvenart innerhalb einer flossförmigen
Eiergruppe nur einige wenige am Leben.
Jedoch weiss dies die Muttermücke und wählt für die
Ablegung ihrer Eier schmutzigeres Wasser! In schmutzigem
Wasser verbleiben von diesen flossförmigen Eiern ungefähr 100
Stück unversehrt.
Hat die Stechmücke dies wohl durch Beobachtung herausge-
funden, oder indem sie über diese für die Weiterführung ihrer Art
notwendigen Massnahmen nachdachte? Nein, die Mücke kann
beides nicht tun. Es kann sicherlich nicht die Rede davon sein,
dass die Mücke Erfahrungen sammelt, Entscheidungen fällt und
dies den künftigen Generationen übermittelt.
Wie atmet man ohne aufzutauchen?
Um Atem zu schöpfen, taucht die Larve der Mansonya-Art
nicht zur Wasseroberfläche auf. Statt dessen wendet sie eine kluge
und schwierige Methode an.
Der Sauerstoff unter Wasser
ist als eine im Wasser aufgelöste
Substanz vorhanden, die von
allen hier lebenden Pflanzen und
Tieren benutzt wird. Die Pflanzen
sammeln diesen Sauerstoff in
In einer kleinen Wasserlache kön-
ihren Wurzeln und anderem
nen sich hunderte, sogar tausende
von Mückenlarven befinden. Gewebe.
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