Page 61 - Das Wunder der Stechmücke
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HARUN YAHYA
Damit die Puppen Atem holen können, bleiben sie in der
Nähe der Wasseroberfläche. Ihre Bewegungen sind sehr schnell,
aber sie haben kein Bedürfnis, sich zu ernähren. Das
Puppenstadium ist nach 3-4 Tagen abgeschlossen.
Gegen Ende des Puppenstadiums färbt sich die Mücke mehr
und mehr braun, und ihre Haut wird durchsichtig. Innerhalb von
5 Tagen öffnet sich die durchsichtig gewordene Haut, und die
erwachsene Stechmücke erreicht den Zustand, in dem sie das
Wasser verlassen kann. Dieser Moment ist die Darbietung einer
Kunstfertigkeit, die den Menschen auch tatsächlich in Staunen
versetzt. Denn die junge Mücke verlässt ihre im Wasser schwim-
mende Puppenhülle, ohne überhaupt das Wasser zu berühren.
Dies muss ihr unbedingt gelingen, denn mit nassen Flügeln kann
sie nicht fliegen.
Die Flügel und Beine haben ihre Entwicklung während des
Puppenstadiums vollendet und sind nun bereit zum Gebrauch.
Kurz bevor die Puppe aus ihrem Kokon schlüpft, dehnt sie
sich durch tiefes Einatmen aus. Durch diese Ausdehnung zerreisst
die Hülle zuerst an der Seite des Kopfes. Sofern aber dieses
Zerreissen nicht an der Kopfseite, sondern an der Unterseite
begonnen hätte, hätte die Mücke nicht an die Wasseroberfläche
gelangen können und wäre ertrunken.
In diesem Stadium besteht für die Stechmücke, die sich aufs
Ausschlüpfen vorbereitet, eine grosse Gefahr. Falls in den zerrei-
ssenden Kokon Wasser eindringen würde, wäre das ihr Ende.
Aber natürlich wurde auch dagegen eine Vorsichtsmassnahme
getroffen. Die zerrissene Oberseite des Kokons besitzt
Eigenschaften die verhindern, dass der Kopf der Stechmücke mit
Wasser in Berührung kommt; sie ist mit einer klebrigen Flüssigkeit
überzogen. Diese Flüssigkeit besitzt eine wasserabstossende
Fähigkeit, ähnlich wie das Sekret am Schnorchel, das dem Insekt
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