Page 62 - Das Wunder der Stechmücke
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ADNAN OKTAR


                 vorher bereits nützte. Wenn sich diese spezielle Flüssigkeit nicht
                 an der Kopfseite der Puppe befunden hätte, hätte sich der zerris-
                 sene Kokon mit Wasser gefüllt. Die Stechmücke wäre mit nass
                 gewordenen Flügeln und Körper zusammen mit dem Kokon ver-
                 sunken.
                     Es bleibt nicht bei der soeben erwähnten Gefahr für die
                 Stechmücke, wenn sie aus ihrem Kokon schlüpft; es erwarten sie
                 neue Schwierigkeiten. Überlegen wir uns die Situation der Mücke,
                 die sich im Wasser bemüht, sich aus dem sie engumschliessenden
                 Kokon zu befreien:
                     Durch Verlust ihres Gleichgewichts könnte sich der Kokon
                 auf die verkehrte Seite wenden. Beim  Ausschlüpfen könnte sie
                 durch Berührung mit Wasser nass werden. In beiden Fällen wür-
                 de sie ertrinken.
                     Die Puppe fährt fort zu atmen. Da der schwächste Wind zum
                 Umkippen im Wasser genügt, und sie sterben könnte, wählt die
                 Stechmücke für das Schlüpfen aus ihrem Kokon einen windstillen
                 Moment. Nachher stösst sie den Kopf und die Vorderbeine all-
                 mählich zum Kokon hinaus. Indem sie die Vorderbeine an der
                 Wasseroberfläche abstützt, zieht sie den restlichen Teil ihres
                 Körpers aus dem sich im Wasser befindlichen Kokon heraus. Hier
                 ist nochmals ersichtlich, dass auch die Füsse der Mücke mit einem
                 perfekten Plan erschaffen wurden. Die Füsse der Mücke sind von
                 einer Struktur, die das Versinken im Wasser verhindert.
                     Sofern diese Eigenschaft an den Füssen der Mücke nicht
                 gewesen wäre, wäre das Insekt ohne erst an die Wasseroberfläche
                 zu gelangen in seinem Kokon ertrunken.
                     Nachdem die Stechmücke aus dem Kokon geschlüpft ist,
                 ruht sie sich noch eine Weile über dem Wasser aus und fliegt dann
                 davon. Nun hat sie ihr eigentliches Leben begonnen.
                     Fassen wir auch hier nochmals zusammen:
                     - Für die im Wasser lebende Larve ist es unmöglich zu wis-






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