Page 225 - Eine historische Lüge: Die Steinzeit
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Adnan Oktar (Harun Yahya)                      223





                   Auch die Weltgeschichte ist relativ

                   All diese Fakten gelten auch für die Geschichte und das soziale Leben.
              Wir denken an Gesellschaften und Weltgeschichte als begrenzt auf Zeit und
              Raum. Wir teilen die Geschichte in Perioden ein und betrachten diese in-
              nerhalb dieses relativen Konzepts. Wir vertrauen zum Überleben auf unse-

              re fünf Sinne. Wir nehmen nur wahr, was unsere Sinne übermitteln, und
              wir sind nicht in der Lage, die durch unsere Sinne gezogene Grenze zu
              überschreiten. Die Zeit und der Raum, in dem wir leben, werden ähnlich
              wahrgenommen. Wenn unser Gehirn ein Wesen nicht mit unseren fünf
              Sinnen wahrnehmen kann, sagen wir einfach, dieses Wesen sei “ver-
              schwunden”. Entsprechend existieren in unserem Gedächtnis gespeicherte

              Ereignisse, Bilder oder Empfindungen immer noch für uns – das heißt, sie
              sind lebendig, während die, die vergessen sind, nicht mehr existieren.
              Anders gesagt, Wesen und Ereignisse, die nicht in unserem Gedächtnis
              sind, werden vergangene Ereignisse für uns. Sie sind “tot” und existieren
              nicht mehr.

                   Doch dies gilt nur für Menschen, denn nur Menschen haben ein be-
              grenztes Gedächtnis. Das Gedächtnis Gottes hingegen ist grenzenlos und
              ewig, doch ein Punkt verdient es, hier genannt zu werden: Der Ausdruck
              “das Gedächtnis Gottes” wird hier nur zum Zweck der Verdeutlichung ge-
              braucht. Es ist definitiv nicht möglich, einen Vergleich zu ziehen zwischen

              dem Gedächtnis Gottes und dem Gedächtnis eines Menschen. Gott ist der
              Eine. Der alles aus dem Nichts erschafft und der alles weiß, bis ins letzte
              Detail.
                   Da Gottes Gedächtnis unendlich ist, geht nichts, was sich darin befin-
              det, jemals verloren. Anders ausgedrückt, kein Lebewesen, das von Gott er-

              schaffen wird, kann jemals vergehen. Keine Blume welkt, kein Schluck
              Wasser wird je aufgebraucht, und keine Nahrung wird völlig aufgebraucht.
              Das Universum war vor Gottes Angesicht in seiner Urform eine
              Staubwolke. Jeder Moment der Geschichte existiert für Ihn, wie er einmal
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