Page 221 - Eine historische Lüge: Die Steinzeit
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Adnan Oktar (Harun Yahya) 219
nur einen Moment lang ihr dogmatisches Vorurteil beiseite lassen würden,
dann könnten sie die reine Wahrheit erkennen und sich selbst von dem
Fluch lösen, den der Materialismus über sie gelegt hat. Dazu ist nur nötig,
dass sie sich von ihrer ideologischen Bigotterie frei machen und unvorein-
genommen denken.
Zum Ersten, was sie betrachten müssten, gehört die wahre Natur des
Konzepts der Zeit, denn Materialisten glauben, dass auch die Zeit absolut
ist. Diese Täuschung hat viele davon abgehalten, die Wahrheit zu erkennen.
Die moderne Wissenschaft hat bewiesen, dass Zeit ein Derivat von Materie
ist und das die Zeit wie die Materie selbst aus dem Nichts erschaffen wurde.
Das bedeutet, die Zeit hatte einen Anfang. Im vergangenen Jahrhundert hat
man ausserdem herausgefunden, dass Zeit relativ ist, dass sie unterschied-
lich wahrgenommen wird und nichts konstantes, unveränderliches ist, wie
die Materialisten jahrhundertelang geglaubt haben.
Die wahre Natur der Zeit
Was wir “Zeit” nennen, ist faktisch eine Methode, mit der wir einen
Moment mit einem anderen Moment vergleichen. Klopft jemand auf ein
bestimmtes Obkekt, so hört er ein bestimmtes Geräusch. Klopft er noch
einmal auf dasselbe Objekt, hört er ein weiteres Geräusch. Da er glaubt, es
gebe ein Intervall zwischen den beiden Geräuschen, nennt er dieses
Intervall “Zeit”. Doch wenn er das zweite Geräusch hört, ist das erste nur
noch eine Information in seinem Gedächtnis. Der Mensch formuliert diese
Wahrnehmung, indem er den “gegenwärtigen” Moment mit dem ver-
gleicht, der ihm im Gedächtnis ist. Stellt er diesen Vergleich nicht an, hat er
auch keine Zeitwahrnehmung.
Der Physiker Julian Barbour defininiert Zeit so:
Zeit ist nichts anderes als das Messen der Positionsänderungen von
Objekten. Ein Pendel schwingt, die Zeiger einer Uhr bewegen sich fort. 82