Page 92 - Eine historische Lüge: Die Steinzeit
P. 92

90                        Eine historische Lüge: Die Steinzeit






                              LEIDENSCHAFT DER

                    EHEMALIGEN LEUTE FÜR MUSIK

                  Das mu si ka li sche Interesse, das die Menschen vor 100000 Jahren zeig ­
              ten, ist ein wei te rer Hinweis dar auf, dass sie prak tisch die sel ben Vorlieben hat ­
              ten, wie wir heu te. Das äl te ste be kann te Musikinstrument stammt aus Haua
              Fteah in Libyen; es ist ei ne Flöte, her ge stellt aus ei nem Vogelknochen. Ihr
              Alter wird auf 70000 – 80000 Jahre ge schätzt.  25  Prolom II ist ei ne
                                                                             26
              Grabungsstätte im Ostteil der Krim, wo 41 Panflöten ge fun den wur den. Die
              Funde sind 90000 – 100000 Jahre alt. 27
                  Doch die mu si ka li schen Kenntnisse der Menschen die ser Zeit ge hen
              noch wei ter. Der Musikwissenschaftler Bob Fink ana ly sier te ei ne an de re Flöte,
              her ge stellt aus dem Oberschenkelknochen ei nes Bären. Sie war im Juli 1995
              von dem Archäologen Ivan Turk in ei ner Höhle in Nordjugoslawien ge fun den
              wor den. Fink be wies, dass die se Flöte, de ren Alter durch C14 Tests auf 43000
              – 67000 Jahre be stimmt wor den war, vier Noten pro du zie ren konn te und hal ­
              be und gan ze Töne hat te. Diese Entdeckung zeigt, dass Neandertaler die
              Siebentonskala be nutz ten – die Basisformel heu ti ger west li cher Musik. Als er
              die Flöte un ter such te, stell te Fink fest, dass der Abstand zwi schen dem zwei ­



















              Diese Flöte, her ge stellt von Neandertalern, zeigt, dass die se Menschen die
              Siebentonskala ver wen den, die die Basis der west li chen Musik dar stellt. Die
              Herstellung und das Spielen ei ner Flöte er for dern ganz be stimm te Informationen,
              Kultur und Fähigkeiten.
   87   88   89   90   91   92   93   94   95   96   97