Page 25 - Das Raiqa Q#1
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Bruno Haid
… ist in Hochgurgl in Tirol geboren und in der Skipension
seiner Eltern aufgewachsen. Dort lebte er eng mit den
Gästen zusammen, die sich sogar im Wohnzimmer auf-
hielten, und teilte sich ein Zimmer mit seiner Schwester.
Mit 18 Jahren ging er nach Innsbruck, um als Webdesigner
zu arbeiten. Etwas mehr als zehn Jahre später gründete er
in Wien ein Start-up, das Suchmaschinen für Firmen wie
McKinsey, BMW oder die Deutsche Telekom entwickelte.
Als das scheiterte, reiste er um die Welt und arbeitete als
Berater für Produktentwicklung. Er bezog in San Francisco
mit Freunden ein ehemaliges Hotel, sehnte sich aber bald
nach mehr Privatsphäre, eine Art „Kindheitstrauma“. Als
er in Bali sah, wie viele Digital-Nomaden lebten, merkte er,
dass es ihnen ähnlich ging. Darum gründete er schließlich
2015 „Roam“, eine Plattform für Co-Living. Heute hat er
sechs Standorte auf der ganzen Welt. roam.co
haben wir gerade ein Projekt, wo man zwischen Tokio und einer
Gemeinde eine Stunde außerhalb der Stadt wechseln kann. 25
Warum bietet sich Tirol dafür an?
M O R N I N G Y O G A A U F D E R D A C H T E R A S S E V O N „ R O A M “ B A L I
BRUNO HAID: Natur wird eine größere Rolle spielen. Darum
hat vor einiger Zeit auch ein Co-Working-Space am Patscherkofl
eröffnet. Dort wird kein neues Silicon Valley entstehen, aber für
zwei, drei Monate könnte man die Leute durchaus in die Gegend
holen bei der Lebensqualität. Man muss sich Gedanken machen,
wie man dort von dem Trend profitieren kann, dass Leute nicht
mehr fix an einem Ort leben, sondern mal ein paar Monate hier
und ein paar Monate dort arbeiten wollen. Diesen gesellschaft-
lichen Umbruch kann man in einer Region wie Tirol sehr gut
nutzen, um Menschen hinzuholen, die früher vielleicht nur ein
Skiwochenende dort verbracht haben.
Fotos: Roam, Roam/Sara Herrlander, Roam/Chris Wise E I N E J U N G E M I E T E R I N A R B E I T E T A U F D E R D A C H T E R R A S S E BRUNO HAID: Ein netter Co-Living-Ort in wunderschöner
Was könnte einen New Yorker daran reizen,
nach Tirol zu gehen?
Landschaft. Einen Monat könnte ich mir die Ötztaler Alpen
durchaus auch wieder vorstellen, obwohl ich jetzt in New York
zu Hause bin!
I N B A L I A N I H R E M P R O J E K T
Vielen Dank!