Page 29 - Das Raiqa Q#1
P. 29
JOHANNES ORTNER: Unser Arbeitsumfeld sieht
denkbar unterschiedlich aus. Die Arbeitsräume des Bürger-
meisters sind passend zu Innsbruck von hohen Decken und
klassischer Ausstattung geprägt, in der RLB spüre ich aktuell
eher die Atmosphäre der frühen 70er. Doch auch wenn
die Bauwerke unterschiedlich sind, ist der Inhalt unseres Tuns
ähnlich. Als Bürgermeister gilt es, nahe an den Bedürfnissen
der Menschen zu sein. Für mich als Raiffeisianer geht es
darum, mit Vertrauen und Nähe die Menschen in finanziellen
1
Belangen zu unterstützen.
Rathaus
GEORG WILLI: Eine gute Beziehung zwischen einer
Bank wie Raiffeisen und der Stadt ist wichtig. Nicht nur, weil
jedes Unternehmen Arbeitgeber ist, sondern auch, weil man sich
gerade in finanziellen Fragen häufig aufeinander verlassen muss.
Dafür braucht es eine persönliche Beziehung und einen regel-
mäßigen Austausch, eben auch einmal einen gemeinsam Weg
wie heute. Die Stadt kann den Rahmen für eine gute Entwicklung
schaffen, zusätzlich braucht es aber Menschen und Unterneh-
men, die diese Entwicklung angehen. Beide sind wir Personen,
die gestalten wollen. 29
2 sensibel und dennoch markant innerstäd-
JOHANNES ORTNER: Wie
Kaufhaus Tyrol tische Architektur sein kann, beweist das
Kaufhaus Tyrol. Die Gitter- bzw. Säulen-
Fassade wirkt beinahe klassizistisch, fügt
sich perfekt in diese Prachtstraße ein und
sagt ganz deutlich: „Ich bin die Zukunft,
GEORG WILLI: Dieser Ort hat in Innsbruck große ich bin von heute.“ Man will unbedingt
Tradition und seine Entwicklung hat gezeigt, dass auch aus hineingehen. Gerade dass sich das Rat-
einem ehrwürdigen Haus etwas Starkes, Neues entstehen kann. haus als Altbau und das Kaufhaus Tyrol
Das Kaufhaus Tyrol hat einst eine neue Ära im Einzelhandel als Neubau gegenüberstehen, mit der
eingeleitet. Das neue Kaufhaus aus der Feder David Chipperfields Annasäule dazwischen, schafft eine starke
hat nicht nur das Gebäude, sondern auch die Prachtstraße davor städtebauliche Atmosphäre.
gekonnt, aber sanft weiterentwickelt. Die Architektur hat Strahl-
kraft, ist dennoch aber nicht zu dominant. Spannend ist hier
gerade auch der Umweltaspekt. Die Betonkernaktivierung spart
CO und ist damit besonders nachhaltig.
2