Page 15 - ASSET MANAGER 7
P. 15

ASSET MANAGER • NR. 7/2018
EY STUDIE • 15
zugenommen hat, sind ihre Gehälter etwa im selben Mass gesunken. Da zugleich die Gehälter anderer Mitarbeitenden in der Vermögensverwaltung stabil geblieben sind, hat sich die Schere zwischen der Vergütung von IT­ und Nicht­IT­ Mitarbeitenden weiter geöffnet (von 56 Prozent 2013 auf 64 Prozent 2016). Robert Rümmler erläutert: «Vermögens­ verwalter, welche die Markttrends bei Vergütungs­ und Anreizfragen ignorieren, werden Probleme bekommen, den Rückstand bei den Technologietalenten aufzuholen. Der scharfe Konkurrenzkampf mit anderen Branchen um diese gefragten Spezialisten ist bereits im Gang.»
Um die fehlenden internen Kompetenzen auszugleichen, wenden sich die Unternehmen zunehmend an externe IT­ Anbieter. Nur wenigen Unternehmen gelingt es jedoch, ein optimales Gleichgewicht zwischen internen IT­Ressourcen und Auslagerung zu  nden. Dies belegt die enorme Kluft zwischen Unternehmen, die bezüglich Outsourcing führend sind, und dem Grossteil der Vermögensverwalter.
Erneuerung der IT-Infrastruktur dringend nötig
Die meisten Vermögensverwalter haben die längst fällige Modernisierung ihrer IT­Kernsysteme aufgeschoben. Dazu gehören nicht nur die Infrastruktur, sondern auch andere kritische Bereiche der IT – zum Beispiel die Cybersicherheit: Der Angriff mit der WannaCry­Ransomware belegt, wie wich­ tig das Einrichten von Schutzvorkehrungen gegen Cyber­ angriffe ist. Obwohl die Unternehmen immer häu geren und schwerwiegenderen Cyberangriffen ausgesetzt sind, steht die Risikobegrenzung (einschliesslich Cybersicherheit) weit unten auf der Liste der Unternehmensprioritäten. Der Gross­ teil der Schweizer Vermögensverwalter legt den Fokus der IT­Strategie nach wie vor auf die Einhaltung der Regulierungs­ vorschriften (80 Prozent), während sich nur rund die Hälfte (53 Prozent) auch auf die Risikobegrenzung, einschliesslich Cybersicherheit, konzentriert. Tom Schmidt, Cybersecurity Leader bei EY in der Schweiz, sagt: «Schweizer Vermögens­
verwalter unterschätzen den Bedarf an effektivem Schutz vor Cyberbedrohungen in ihrem Geschäftsfeld. Infolge der Digitalisierung und Hyper­Connectivity wird diese Gefahren­ quelle jedoch auch in Zukunft immer wichtiger werden.»
Um keine Marktanteile zu verlieren,
sind Sofortmassnahmen erforderlich
Schweizer Vermögensverwalter sollten die folgenden ent­ scheidenden Schritte in Betracht ziehen, um zu vermeiden, dass weitere Marktanteile verloren gehen, und um eine er­ folgreiche digitale Strategie umzusetzen:
1. Digitale Ziele und Erfolgskriterien de nieren, wie z.B. eine Erhöhung der Kundenzufriedenheit oder Reduktion der Betriebskosten.
2. Die weiteren Auswirkungen der digitalen Strategie auf das gesamte Unternehmen und das Betriebsmodell festlegen.
3. Die erforderlichen digitalen Fähigkeiten beurteilen und deren Implementierung auf kurz-, mittel- und langfristige Sicht priorisieren.
4. Eine allgemeine Roadmap für die Digitalisierung ausarbeiten.
Über die Studie
Die zweite von EY publizierte Ausgabe der Studie «Digital Disruption in Wealth Management» befasst sich einge­ hend mit wichtigen Technologien, die Vermögensverwalter benötigen, um konkurrenzfähig zu bleiben. Sie zeigt auf, welche Kompetenzen Vermögensverwalter entwickeln müs­ sen und bis wann, wie sie ihre Organisationen in das digi­ tale Zeitalter führen und wo die digitalen Schwerpunkte liegen sollten. Ziel der Studie ist es, ein Bild der aktuellen Marktbedingungen zu zeichnen, eine fundierte Debatte in der Branche anzustossen und dank der faktenbasierten Erkenntnisse zum Nachdenken über die derzeitigen Strate­ gien und Betriebsmodelle anzuregen.
Download Studie: http://bit.ly/EY-Studie


































































































   13   14   15   16   17