Page 34 - Kroete gesamt druckfaehig
P. 34

Gespräch_mit Frau Franziska Linzbauer


                     Warum sind die Rosen-Rabatterl am Teich so schön?


                     Weil sich Franziska Linzbauer
                     liebevoll darum kümmert. „Bis zum
                     Teichfest soll alles passen“, meint sie
                     in einem Gespräch Mitte Juni.


      Bild oben:         ei Frau Linzbauer, 1931 geboren, einen Termin
      Franzi beim  Bfür ein Plauscherl zu bekommen, ist gar nicht
      Onkel in Wien,   so einfach. Mal muss sie nahe Verwandte betreuen
      der sich sehr   und einkaufen gehen, ein andermal ist sie mit den
      um sie küm-    Pensionisten zum Gardasee unterwegs. Und dann
      merte. Schon    sind noch die Rabatterl, die sie übers ganze Jahr
      immer liebte   freiwillig betreut, ein Dienst an der Gemeinschaft
      sie Blumen.     und ein Aushängeschild am Teich. In einem Buch                        hat mir aus der Ge-
                      mit dem Titel „Oma, erzähl doch mal.“ schreibt Frau                   schichte viel erzählt.
      Bild darunter:  Linzbauer für ihre Enkelin Julia ihre Erinnerungen                    Meistens habe ich
      Das Hochzeit-  auf. An denen lässt sie uns ein wenig teilhaben.                       auch zugehört. Mich
      bild am 24.                                                                           interessiert auch alles.
      Mai 1953 mit    „Das Haus, in dem ich hier in der Gasse wohne, ist
      ihrem Bertl.    ursprünglich die alte Schmiede vom Schloss. Auch                      Hasendorf ist ein
      Die Kleider     der Brunnen war hier, das Wasser wurde hinauf-                        lieblicher Ort. Wir
      waren ausge-   gepumpt. Die Ochsen sind dafür in einem Gatter,                        haben alles mit dem
      borgt. Das war   jetzt ist dort meine Küche, im Kreis gelaufen. Die                   Rad erreicht, bis nach
      damals so.     Schlagbrücke, der Ort, wo die Pferde beschlagen   Zwentendorf sind wir mit dem Rad zum Tanzen
                     wurden, ist jetzt das Zimmer. Schade, dass ich vom   gefahren, auch in Diendorf war ein bekanntes Tanz-
      Bild unten:    alten Zustand keine Fotos besitze. Der Umbau des   lokal.
      Das Bauern-    Hauses war ein Lebensprojekt. Wenn ein Kind kam,
      haus, in dem    haben mein Mann und ich dazugebaut. Wir haben   Da mein Vater krank vom Krieg zurückkam, wurde
      Frau Linzbau-  vier Kinder.                                  ich sehr schnell beim „Ochsen“ angelernt. Ich pflüg-
      er aufwuchs,   Das Bauernhaus, in dem ich in Hasendorf aufwuchs,   te den Acker mit den Ochsen. Sämaschinen hatte
      ist das ehema-  war das alte Schloss von Hasendorf, der Graben und   die Genossenschaft, die konnte man sich ausborgen.
      lige Schloss    die ehemalige Zugbrücke waren noch erkennbar.   Den Sonntag habe ich geliebt. Da war es so schön
      Hasendorf.     Mein Großvater war immer sehr wissbegierig und   still.“
























                     Kröte  34
   29   30   31   32   33   34   35   36   37   38   39