Page 20 - TEGUT-Marktplatz-4-2024
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WASSER
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 Wie läuft’s?
Deutschland verfügt über große Wasserreserven. Trotzdem steht das Land infolge des Klimawandels und unseres Konsumverhaltens vor großen Herausforderungen. Welche Anpassungen nötig sind, was wir jeweils beitragen können – so steht es um den Stoff des Lebens.
 TEXT  Raimund Witkop
Wer bei der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) für das Thema „Grundwas- ser“ zuständig ist, hat mit Diskussionen über den Klimawan- del und seine Folgen sicher mehr als genug Zeit verbracht. „Der Klimawandel und dessen Auswirkungen sollten inzwi- schen für jedermann sicht- und fühlbar sein“, sagt Dr. Stefan Broda, bei der BGR Leiter des Arbeitsbereichs „Flächeninfor- mation Grundwasser“.
Aber ist es nicht schwer, zu mahnen und zu warnen, wenn es gerade im Winter und Frühjahr geregnet hat wie lange nicht? „Die Verluste beim Grundwasser sind nach fünf sehr trockenen Jahren zum Glück wieder so gut wie ausge- glichen“, erläutert Broda. „Wir haben Stand heute in Deutschland keinen Wassermangel – das Problem ist, dass die Niederschläge in Zukunft vor allem in den Wintermona-
ten und dabei zunehmend als Starkregen fallen werden. Das ist, da sind sich die Expertinnen und Experten einig, eindeutig eine Folge des Klimawandels und wird den Druck auf die Ressource Wasser in den Sommermonaten jeweils erhöhen.“
Landregen wird zur Ausnahme
Deutschland ist eigentlich in einer bevorzugten Lage: was- serreich, mit seltenen Extremen in Richtung Knappheit oder Überfluss. Jedenfalls galt das bislang, und es ist der Grund, warum gutes Wasser in nahezu beliebigen Mengen bei uns als selbstverständlich angesehen wird. Doch in den letzten Jahren häufen sich die krisenhaften Ereignisse: Die Dürre- jahre waren speziell im trockeneren Osten so extrem, dass die Wasserversorgung in Brandenburg schon an techni-















































































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