Page 77 - RochadeFlipTest1
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uhlmann
8.Sxd4 Lc5 9.Dd2 Lxd4
Nach dem Generalabtausch auf d4 mündet die Partie schnell in das End- spiel.
10.Lxd4 Sxd4 11.Dxd4 Db6
XABCDEFGHY 8r+l+k+ tr( 7zpp+n+pzpp' 6 wq +p+ +& 5+ +pzP + % 4 + wQ zP +$ 3+ sN + + # 2PzPP+ +PzP" 1tR + mKL+R! xabcdefghy
Bevor Kortschnoi dieses Abspiel wähl- te, hat er sich Gedanken gemacht, in- wieweit er eine Variante wählt, die et- was besser für Weiß ist. Wahrscheinlich wollte er gegen Nunn keine taktische Position, sondern ein Endspiel wo er psychologisch annahm, dass Nunn kei- ne Freude an dieser Position hat.
12.Dxb6
Neben dem Tausch der Damen hat sich auch 12.0-0-0 oder 12.Sb5 bewährt.
12...Sxb6
Nach dem Tausch hat Weiß Pluspunkte, weil er über den Punkt d4 verfügt und eine bewegliche Bauernformation am Königsflügel hat. Schwarz hat nur die halboffene c-Linie für Aktionen. Es ist eine Position, die zum Remis tendiert.
Psychologisch für weiße Angriffsspieler ein Nachteil, weil die Damen getauscht sind und weil keine Bauernschwächen vorhanden sind.
13.0-0-0
XABCDEFGHY 8r+l+k+ tr( 7zpp+ +pzpp' 6 sn +p+ +& 5+ +pzP + % 4 + + zP +$ 3+ sN + + # 2PzPP+ +PzP" 1+ mKR+L+R! xabcdefghy
Weiß hat Zeit für diesen Zug. Die beste Idee von Kasparow dürfte 13.h4 sein.
Nach 13...h5 14.Sb5 Ke7 15.Th3 kann schnell der Turm zum Damenflügel dirigiert werden.
13...Ld7 14.Ld3 h5
Schwarz möchte natürlich gern ein Ge- genspiel der Bauern am Königsflügel er- schweren.
15.Se2 Ke7 16.Sd4 g6
Konsequent, um f5 zu erschweren.
17.g3
Bereitet h3, g4 nebst f5 vor.
17...Lc6
Ein ungewöhnlicher Zug, der nach Sd7 den weißen Bauer auf e5 bedrohen soll und somit lange Zeit das Manöver f5 unterbindet. Der natürliche Plan ist 17...a6 gefolgt von Sc8, Sa7, Sc6, um den bestens postierten Springer auf d4 zum Abtausch zu zwingen.
18.Tde1 Sd7 19.c3 Ta-g8 20.Th-f1?
Besser 20.h3!, um eine Linienöffnung nach 20...g5 21.f5 zu unterbinden.
XABCDEFGHY 8 + + +rtr( 7zpp+nmkp+ ' 6 +l+p+p+& 5+ +pzP +p% 4 + sN zP +$ 3+ zPL+ zP # 2PzP + + zP" 1+ mK tRR+ ! xabcdefghy
Weiß hat die Idee des letzten Zuges von Schwarz nicht verstanden. Kortschnoi hat einen listigen Plan entdeckt und er- greift mit 20... g5 seinerseits die über- raschende Initiative am Königsflügel.
20... g5! 21.f5 g4!
Das ist eigentlich die positionelle Frei- heit, denn jetzt erzielt Schwarz dem- nächst mit h4 eine gefährliche Linien- öffnung auf der h-Linie. Wichtig war, dass durch den Turmzug 19... Ta-g8 die Türme in Verbindung bleiben.
22.Te2 h4 23.b4 hxg3 24.hxg3 La4 25.Kb2 Th3 26.Tg1 Tg-h8?!
Ein Schablonenzug, der besser durch 26...Tc8! ersetzt werden konnte. Er hät- te damit den nächsten Zug verhindern können.
27.Ka3!
Weiß nutzt die Gelegenheit mit Tem- pogewinn, den Läufer auf a4 anzugrei- fen. Schlecht wäre jetzt 27...Sb6 28.fxe6 fxe6 29.Tf2, um nach 29...Tc8 30.Lg6, oder gar 30.Tg-f1 mit starkem Gegen- spiel, um den Punkt f7 zu attackieren.
27...Tc8
Reumütig korrigiert Schwarz seinen Lapsus und trifft damit die richtige Wahl.
XABCDEFGHY 8 +r+ + +( 7zpp+nmkp+ ' 6 + +p+ +& 5+ +pzPP+ % 4lzP sN +p+$ 3mK zPL+ zPr# 2P+ +R+ +" 1+ + + tR ! xabcdefghy
Jetzt ändert sich die positionelle Stel- lung in ein taktisches Fahrwasser. Der Läufer auf a4 muss genommen werden.
28.Kb2?
Danach erhält Schwarz die Initiative.
28...a6 29.Tg1-g2 Ld1! 30.Te3?
Notwendig war 30.Te1, da Lf3 31.Tf2 Txg3 32.fxe6 fxe6 33.Lf5! riskant wäre. Schwarz sollte am besten wieder La4 spielen, mit Zugwiederholung.
30...Sb6 31.Tf2
XABCDEFGHY 8 +r+ + +( 7+p+ mkp+ ' 6psn +p+ +& 5+ +pzPP+ % 4 zP sN +p+$ 3+ zPLtR zPr# 2PmK + tR +" 1+ +l+ + ! xabcdefghy
31...Th1!
Danach sind die schwarzen Figuren äu- ßerst aktiv und der weiße König kommt in Bedrohung.
32.fxe6 fxe6 32.Tf1 Sa4+ 33.Kc1 Txc3+
0:1
Weiß gab auf, da 34.Kd2 an Txd3+ mit Figurengewinn scheitert.
MAI 2017  R O C H A D E E U R O PA
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