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           Gastbeitrag

           Ein gemeinsames Zukunftsbild für die Region


                                           Gisela Walsken
                                           Behördenleitung
                                           Bezirksregierung Köln














                                                  Birgitta Radermacher
                                                            Behördenleitung
                                                 Bezirksregierung Düsseldorf




               Mit diesem Ziel ist der Region Köln/Bonn e. V. in den   diesen Prozess eingebunden und durften kontinuierlich in
           Prozess  des Agglomerationskonzeptes  gestartet.  Wir  alle   der Steuerungsgruppe des Agglomerationskonzeptes mitwir-
           kennen diesen Raum und wissen, wie ambitioniert das Vor-  ken.
           haben ist, im Rahmen eines integrierten Entwicklungskon-  Wir haben als Regierungspräsidentinnen im regionalen
           zeptes Perspektiven für eine ausbalancierte Entwicklung der   Maßstab viel Erfahrung mit der verbindlichen  Festlegung
           Region aufzuzeigen.
                                                            von Raumnutzungsansprüchen im Rahmen der klassischen
           Die Herausforderungen sind vielfältig, einem immens hohen   Regionalplanung. Die Erfahrung lehrt, dass für viele Akteure
           Siedlungsdruck in der Rheinschiene mit teils überlasteten   die interdisziplinäre und regionale Perspektive schwer fass-
           verkehrlichen Infrastrukturen stehen nur begrenzt geeignete   bar ist.
           Flächenpotenziale  gegenüber. Starke Raumnutzungskon-  Gemeinsam mit dem Regionalrat stehen wir als Bezirksre-
           kurrenzen sind in Einklang zu bringen mit dem Schutz der   gierungen vor den gleichen Herausforderungen, wenn es
           natürlichen Ressourcen und dem Erfordernis, Freiräume zu   darum geht, einen Rahmen für die künftige räumliche Ent-
           erhalten oder den Anforderungen des Klimawandels gerecht   wicklung unserer Regionen in Form neuer Regionalpläne zu
           zu werden. Mit anderen Worten: Von allem ist mehr bereit-  erarbeiten. Auch in diesen Plänen steht die künftige Sied-
           zustellen, mehr Wohnen, mehr Natur, mehr Landwirtschaft,   lungs-, Mobilitäts- und Freiraumentwicklung im Fokus.
           mehr Gewerbe, mehr Mobilität, mehr Klima.
                                                            Das Agglomerationskonzept haben wir nie als Konkur-
           Die komplexen Aufgaben der räumlichen Entwicklung   renz wahrgenommen, sondern festgestellt, dass der Regio-
           lassen sich nicht nur im lokalen Maßstab lösen. Vielmehr ist   nalplanprozess davon sehr profitiert. Denn eine wirksame
           dazu ein gemeinsames Handeln auf verschiedenen Ebenen   Regionalplanung ist auf das Zusammenspiel formeller und
           gefragt, das übergeordneten Strategien folgt und auf integ-  informeller Elemente angewiesen. Sie wird auf diesem
           rierten Konzepten aufbaut.
                                                            Zukunftsdialog der Kommunen und Akteure der Region
           Rückblickend ist bei der Erarbeitung des Agglomerations-  aufbauen. Für uns als Regierungspräsidentinnen der Regie-
           konzeptes festzustellen, dass nicht so sehr das Ergebnis im   rungsbezirke Köln und Düsseldorf, die wir die große Metro-
           Vordergrund stand, sondern der Prozess von besonderer   polregion Rheinland bilden, ist gerade mit dem räumlichen
           Bedeutung war. Denn dem vorliegenden Raumbild ging   Sprung über die Regierungsbezirksgrenze hinweg eine wich-
           ein intensiver Dialog mit den vielen Akteuren in der Region   tige Verbindung entstanden. Auch vor dem Hintergrund der
           voraus. Die beiden Bezirksregierungen waren dabei eng in   anstehenden Arbeiten zum Strukturwandel im Rheinischen
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