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Aktion Frühjahrsputz
Falsche Route: Neue Subventionen für Regionalflughäfen
Die meisten Regionalflughäfen haben zu we nige Passagiere, um kostendeckend zu arbei ten. Und weil die Flughäfen ganz überwie gend in öffentlicher Hand sind, müssen die Steuerzahler seit Jahren finanzielle Löcher stopfen.
In der CoronaPandemie sind die Passagier zahlen noch drastischer eingebrochen. Der Ruf nach neuen Subventionen ließ deshalb nicht lange auf sich warten. Inzwischen hat auch der Bund angekündigt, einige Regio nalflughäfen finanziell zu stützen. Insgesamt 200 Millionen Euro hat der Bund in Aussicht gestellt. Die jeweiligen Landes regierungen sollen ebenfalls 200 Millionen Euro beisteuern. Von diesen Subventionen sollen u. a. Regionalflughäfen wie Dresden, Erfurt, Münster/Osnabrück und Saarbrücken profitieren. Diese Regionalflughäfen sind allesamt schon seit Jahren auf Steuerzah lerZuschüsse angewiesen. Dabei waren
die Geschäftsperspektiven auch schon vor Corona schlecht.
Deshalb wäre es an der Zeit gewesen, über spürbare Reformen nachzudenken, Kosten zu senken und auch Standortschließungen zu erwägen. Neue Subventionen lösen das Pro blem zu hoher Kosten und weniger Passagie re mitnichten. Doch stattdessen wird nun der kurzfristig leichte Weg über neue Steuerzah lerSubventionen gewählt.
Dass es auch anders geht, beweist derzeit der Regionalflughafen Paderborn. Im Rahmen ei ner Planinsolvenz haben sich hier Eigentü mer, Management, Personalvertreter und Gläubiger auf ein durchgreifendes Reform konzept verständigt. Paderborn stellt sich auf deutlich weniger Passagiere ein. Mit weniger Personal und einer optimierten Organisation der Arbeitsabläufe senkt Paderborn massiv die Kosten – und damit auch die Steuerzah lerLasten. Und wen wundert’s? Paderborn steht – im Gegensatz zu Dresden, Erfurt, Münster/Osnabrück und Saarbrücken – nicht auf der Liste neuer Bundessubventionen.
Markus Mainka