Page 37 - Leinen los 05/2025
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dant des Schnellboot-Begleitschiffs tsiNg- tau. Über seine Kriegserlebnisse sprach er wenig. Von 1953 bis 1955 führte Fregatten- kapitän Kmetsch die Flottenbasis Peene- münde (1. Flottille) als deren Chef. 1957 bis 1959 war Kapitän zur See Kmetsch Kom- mandeur der Flottenschule Parow. Alfred Schneider (ex Obersteuermann) überführte 1950 als Kommandant das erste KS-Boot von Berlin nach Parow. Er war 1951 Chef der Räumbootabteilung, 1953/54 Chef der Schulbootsabteilung in Parow und dann Stabschef des Küs- tenabschnitts Sassnitz. Korvettenkapitän
Dort war er bis 1964 Stellvertreter des Chef des Stabes für operative Fragen. Streubel wurde 1964 Chef des Marinestabes und zum Konteradmiral ernannt. 1972 berief man ihn zum Direktor des Deutschen Armeemuseums in Dresden.
Gerald Baumbach (ex Fähnrich) war Abtei- lungschef von Minenleg-und Räumschiffen des Typs krakE in der 4. Flottille. Über ver- schiedene Dienstverwendungen wurde er als Kapitän zur See Stellvertreter des Kom- mandeurs der Offiziershochschule der Volksmarine für ausländische Militärkader. Herbert Brömmer (ex Oberfunkmeister) wurde im Nachrichtendienst der HV See- polizei erster Chef der Nachrichtenschule Stubbenkammer auf Rügen.
Werner Elmenhorst (ex Signalmeister) war 1952 Abteilungschef der R-Boote, 1955/56 Chef des Küstenabschnitts II in Sassnitz und von 1960 bis 1964 Chef der 1. Flottille in Peenemünde. Er löste dort den bereits erwähnten Herbert Bauer (ex Obersteuer- mann) ab, der zuvor von 1957 bis 1959 Chef der 1. Flottille war.
Hans-Joachim Rudolph (ex Oberfähn- rich) diente als Wach-Ingenieur auf einem U-Boot der Kriegsmarine. 1953/54 leitete er als Korvettenkapitän die Ingenieur-Offi- ziers-Lehranstalt.
Werner Heim (ex Funkmaat) wurde Lehrof- fizier „Funk/Nachrichten“ und 1955 Stell- vertreter für Ausbildung an der Nachrich- ten-Offizierslehranstalt Kühlungsborn. 1960 war er Kommandeur der Flotten- schule in Parow.
Ing.-technisches Personal
Lehrmaterial der Kriegsmarine, von der Seepolizei 1951, umetikettiert mit neuem Titelblatt
1945. In einer Marine-Landkampfeinheit überlebte Oberleutnant-Ing. Rieschke den Krieg. Er geriet in amerikanische Gefan- genschaft. Er wurde der Roten Armee übergeben und verbrachte 4 Jahre in sow- jetischer Kriegsgefangenschaft. Als See- polizei-Rat trat er im Herbst 1950 in den Dienst der HV Seepolizei. Seine ingenieur- technischen Kenntnisse und Erfahrungen führten zur Verwendung als Flottilleninge- nieur in der Räum- und KS-Boot-Division bzw. der Flottenbasis-Ost. 1954 wurde Kor- vettenkapitän Rieschke Leiter der Baube- lehrungsabteilung in Wolgast. Als Entwick- lungsingenieur wechselte er 1955 zum Ins- titut für Schiffbautechnik in Wolgast. Ab 1964 arbeitete Rieschke in der Vereinigung Volkseigener Betriebe, Schiffbau Rostock. Er gehörte 1990 zu den Gründern der Mari- nekameradschaft Rostock.
Fazit
Ohne die Verwendung von ehemaligen Offizieren, Fähnrichen und Unteroffizieren der Kriegsmarine wäre der Aufbau von Seestreitkräften (DDR), sowohl der Flot- tenkräfte als auch in der Fachausbildung, problematischer verlaufen. 1959/60 befan- den sich noch etwa 40 Offiziere mit vorhe- riger Verwendung in der Kriegsmarine in leitenden Positionen der Seestreitkräfte. Das entsprach 2,56 % von 1560 Stabs- und Fachoffizieren. Neben den erwähnten Neukirchen, Elchlepp, Nordin, Streubel, Jordt, Elmenhorst usw. gehörten dazu der Stellvertreter für Technik im Mari- nekommando Rostock Kapitän zur See Heinz Müller (ex Oberleutnant zur See) und der Leiter des SHD, Fregattenkapi- tän Albrecht Schlicker (ex Oberleutnant zur See). 7
Seepolizei-Kommissar Manfred Köhler auf einer Jawa, 1950 in Parow
An der U-Boot-Lehranstalt 1953, li. Ka- pitänleutnant Gerhard Klippstein, Mitte Leutnant zur See Manfred Kretzschmar, rechts unbekannt
Schneider leitete ab 1. März 1956 die Auf- stellung der Torpedoschnellboot-Flottille in Sassnitz (6. Flottille) und war bis Ende 1958 deren Chef.
Johannes Streubel war mit Kriegsende 1945 Fähnrich zur See. Im Februar 1950 trat er in den Dienst der HVA und wurde Instrukteur in Berlin. Mitte der 50er-Jahre arbeitete er als Instrukteur in der Abteilung Sicherheit beim ZK der SED. Dann wurde er Chef der 4. Flottille (Warnemünde). 1961 kam er in das Kommando der Volksmarine.
Zum Ingenieurpersonal mit Kriegsmarine- Erfahrung gehörten u.a. Werner Ziemann, Rudi Hoffmann, Hans Lierke, Ernst Schulze, Hannes Kuhfeld, Ernst Böhme, Heinz Hill, Gerhard Kohn, Werner Schulze, Otto Kuhl- mann, Hermann Schumann, Willy Wenig, Kurt Richter, Kurt Jungnickel, Rolf Fecken- sted, Herbert Henke und Hans Georg Rieschke.
Hans Georg Rieschke (Jg. 1921) und Crew XII/1939 absolvierte die Offiziersschule in Flensburg/Mürwik. Als Oberfähnrich-Ing. und Wachingenieur fuhr er auf Zerstörer Z 24, auf dem auch der Vater des Autors diente. Nach Absolvierung der Marine- schule Kiel 1943 kam Rieschke zur 59. Vor- postenflottille. Er war Leitender Ingenieur auf dem Sicherungsboot 5909 im Geleit- und Sicherungsdienst. Im September 1944 erhielt Leutnant-Ing. Rieschke seine Kom- mandierung auf den Kreuzer kölN bis März
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