Page 28 - SELIGSPRECHUNG VON GALENS
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Anlage V
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Stahlhelm, Bund der Frontsoldaten
aus WIKIPEDIA
Der „Stahlhelm, Bund der Frontsoldaten“ war ein Wehrverband zur Zeit der Weimarer Republik,
der kurz nach Ende des Ersten Weltkrieges am 25. Dezember 1918 von dem Reserveoffizier Franz
Seldte in Magdeburg gegründet wurde. Seldte war zusammen mit Theodor Duesterberg Vorsitzender
der Vereinigung. Sie galt als der demokratiefeindlichen Deutschnationalen Volkspartei (DNVP)
nahestehend, so stellte der Stahlhelm bei Parteiversammlungen vielfach den bewaffneten Saalschutz.
Der Stahlhelm wurde am 25. Dezember 1918 in Gold der zweitstärkste paramilitärische Verband
Magdeburg auf Initiative des der Weimarer Republik.
Reserveoffiziers Franz Seldte als Stahlhelm-
Mindestens bis zur Gründung eines
Bund der Frontsoldaten gegründet. Seldte war
eigenen Stahlhelm-Frauenbundes im Jahr 1928
bis 1927 alleiniger Bundesführer und ab 1927 galt der Bund Königin Luise als inoffizielle
kam es zu einer Doppelspitze mit dem bis dahin Frauenorganisation des Verbandes.
[2]
stellvertretenden Vorsitzenden Theodor
[1]
Duesterberg. Finanziert wurde der Stahlhelm Obwohl sich der Stahlhelm offiziell als
von ehemaligen Militärs und den im Deutschen überparteilich darstellte, trat er seit 1928 offen
Herrenklub zusammengeschlossenen als republik- und demokratiefeindlich und auch
Unternehmern sowie als antisemitisch und rassistisch in Erscheinung.
von ostelbischen Großgrundbesitzern. Ziele waren die Errichtung einer Autokratie in
Deutschland, die Vorbereitung
Der Stahlhelm verstand sich als Organisation, in
eines Revanchekrieges und die Errichtung eines
der das Wirken aller Kriegsteilnehmer
antiparlamentarischen Ständestaates. In der
Anerkennung finden sollte, und stand in „Fürstenwalder Haßbotschaft“ vom September
eindeutiger Opposition zum politischen System 1928 hieß es: „Wir hassen mit ganzer Seele den
der Weimarer Republik. Im Stahlhelm herrschte augenblicklichen Staatsaufbau, seine Form und
eine Weltanschauung vor, die sich stark an der seinen Inhalt“, weil er ein Hindernis dagegen
Kaiserzeit orientierte. Ehemaligen Frontsoldaten darstelle, „unser geknechtetes Vaterland zu
jüdischen Glaubens wurde die Mitgliedschaft
befreien, […] den notwendigen Lebensraum im
verwehrt (siehe hierzu Reichsbund jüdischer Osten zu gewinnen und das deutsche Volk
Frontsoldaten). In eigenen Untergliederungen wieder wehrhaft zu machen“. Deshalb
[3]
(Scharnhorstbund, Jungstahlhelm, Stahlhelm-
bezeichneten die Stahlhelm-Mitglieder gegen
Studentenring Langemarck, Landsturm) wurden
Ende der Weimarer Republik sich selbst in
ab 1924 interessierte Heranwachsende und ältere
Abgrenzung zur NSDAP auch als die
frontunerfahrene Männer militärisch ausgebildet, „deutschen Faschisten“. Zu weiteren
wobei die Reichswehr tatkräftige Unterstützung Grundforderungen gehörten die Schaffung eines
leistete. Die Mitglieder und ihre Führer „völkisch großdeutschen Reiches“, die
[4]
verstanden sich als Personalreserve für die durch
Bekämpfung der Sozialdemokratie sowie des
den Friedensvertrag von Versailles zahlenmäßig „Händlergeistes des Judentums“ und der
auf 100.000 Mann beschränkte Reichswehr. Die demokratisch-liberalen Weltanschauung, die
Mitgliederzahl vergrößerte sich bis 1930 auf Vergabe führender Stellen im Staat an
über 500.000 Mitglieder. Der Stahlhelm war
Frontsoldaten und eine Politik für Lebensraum
somit nach dem Reichsbanner Schwarz-Rot- [5]
im Osten.