Page 25 - Art Auction December 7 & 8 2019 Lempertz (German Text)
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SATSUMA-KERAMIKEN AUS EINER AMERIKANISCHEN PRIVATSAMMLUNG (LOT 27-40)
YABU MEIZAN-KERAMIKEN (LOT 31-37)
Yabu Meizan (1853-1934) wurde als Yabu Seis- über 20 cm hohen Stücke, schickte er zu internationa-
hichi in 1853 in Osaka geboren. Mit sieben len Ausstellungen, wie die in Saint Louis 1903 und
Jahren ging er bei seiner Familie, alteinge- die Japan-British Exhibition 1910, wo sie Preise
sessene Töpfer auf der Insel Awaji, in die gewannen. Zu der Londoner Ausstellung reiste
Lehre. Er nahm den Namen Meizan an er persönlich an und brachte seine Ware im Ge-
und zog zurück nach Osaka, um seine päck mit. Zwei Vasen aus dieser Ausstellung
Lehre fortzusetzen. Dann übersiedelte sind heute im Besitz des Victoria & Albert
er nach Tokyo, um die Emailmalerei Museums.
zu erlernen, kehrte nach Osaka zurück
und etablierte 1880 seine Werkstatt in Die Yabu Meizan-Werkstatt bevorzugte bild-
Naka ni-chôme Dojima Kita-ku. Hier hafte Darstellungen, die an den Gefäßrän-
wurden Rohlinge des Chinjukan XII. dern von minutiösen Brokatmustern oder
aus den Naeshirokawa-Brennöfen mille fleurs gerahmt sind. Die Landschafts-
in der Provinz Satsuma bemalt. Ein darstellungen idealisieren die vor-industri-
Maler brauchte sechs Monate um eine alisierten japanischen Küsten- und Berg-
kleine Vase zu bemalen. gegenden, die Genredarstellungen zeigen
Menschen bei traditionellen Tätigkeiten oder
Yabu Meizan war Inhaber und Pro- Brauchtum im Jahreslauf. Tee- und Kaffeeser-
duktionsleiter einer Werkstatt, dessen vice sind mit hängenden Glyziniendolden und
vorrangiger Einfluss auf die Keramiken fliegenden Vögeln bemalt. Die Emailfarben, vor
in seinem hohen Qualitätsanspruch lag. In allem warme Braun- und Rottöne, harmonieren
englischen Reiseführern schaltete er Anzei- mit dem kalt aufgetragenen Gold und geben den
gen, in denen sein Namenssiegel wie ein Logo Gefäßen eine gediegene Eleganz. (PJS)
und Gütezeichen verwendet wird. Seine größeren,
Abbildungen aus Osaka rekishi haku-
butsukan, Kanzô shiryô shu 1, Yabu
Satsuma nobi, Osaka 2005, S. 28 und 38
Kupferstichvorlage für „Figuren in den
zwölf Monaten“
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